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Grundlagen des Performativen

Christoph Wulf, Michael Göhlich, Jörg Zirfas (Hrsg.): Grundlagen des Performativen. Eine Einführung in die Zusammenhänge von Sprache, Macht und Handeln. Juventa Verlag, Weinheim und München 2001. 318 Seiten. 19,- €.

Menschliches Handeln wird hier als kulturelle Aufführung begriffen. Damit verändert sich das Verständnis sozialer und erzieherischer Prozesse. Körperlichkeit und Ereignischarakter des Handelns gewinnen an Bedeutung. Soziales Handeln ist mehr als die Verwirklichung von Intentionen. Zu fragen ist nach dem Wie des Handelns. Die Begriffe ´performance`, ´performativ` und ´Performativität` verdeutlichen, wie wichtig die Formen des Handelns für sein Gelingen sind. Ihre Gestaltung ist ein konstitutives Element jeder sozialen Handlung, in deren Verlauf der Handelnde sein Tun und sich selbst inszeniert.

Das Buch bietet eine Einführung in die Zusammenhänge performativen Wissens und Handelns, indem es philosophische, anthropologische und sozialwissenschaftliche Ansätze vorstellt, die Perspektiven auf performatives Handeln in Gesellschaft, Gemeinschaft und Erziehung eröffnen. Der Begriff des Performativen bietet sich den humanwissenschaftlichen Diskursen unserer Zeit als interdisziplinäre Perspektive an. für die Erziehungswissenschaft ist dies von höchstem Interesse, da sie auf die Zusammenführung von Argumentationslinien aus verschiedenen Sozial- und Geisteswissenschaften angewiesen ist.

Inhalt

Christoph Wulf, Michael Göhlich & Jörg Zirfas: Sprache, Macht und Handeln - Aspekte des Performativen

Sprache

Michael Göhlich: Performative Äußerungen. John L. Austins Begriff als Instrument erziehungswissenschaftlicher Forschung

Michael Göhlich & Jörg Zirfas: Kommunikatives Handeln in der Lebenswelt. Die Theorie der performativen Einstellung von Jürgen Habermas

Jörg Zirfas: Dem Anderen gerecht werden. Das Performative und die Dekonstruktion bei Jacques Derrida

Macht

Kathrin Audehm: Die Macht der Sprache. Performative Magie bei Pierre Bourdieu

Birgit Althans: Transformationen des Individuums. Michel Foucault als Performer seines Diskurses und die Pädagogik der Selbstsorge

Anja Tervooren: Körper, Inszenierung und Geschlecht. Judith Butlers Konzept der Performativität

Handeln

Benjamin Jörissen: Aufführungen der Sozialität. Aspekte des Performativen in der Sozialphilosophie George Herbert Meads

Constanze Bausch: Die Inszenierung des Sozialen. Erving Goffman und das Performative

Monika Wagner-Willi: Liminalität und soziales Drama. Die Ritualtheorie von Victor Turner

Christoph Wulf: Mimesis und Performatives Handeln. Gunter Gebauers und Christoph Wulfs Konzeption mimetischen Handelns in der sozialen Welt

Zu bestellen beim Juventa Verlag.