Organisation des Studiums
Wie Psychologie studieren? -
Empfehlungen zur Organisation des Grundstudiums
1. Anfänge
Seien Sie nicht verzweifelt, wenn Sie die vielen organisatorischen Aspekte des Studiums nicht durchschauen. Das geht in den ersten Wochen und Monaten wirklich allen so.
2. Formale Anforderungen
Denken Sie frühzeitig an die formalen Anforderungen, die das Studium an Sie stellt. Das sind im Grundstudium je ein Schein für:
- Allgemeine Psychologie I (Systematik und Geschichte)
- Allgemeine Psychologie II (Funktionsanalyse)
- Entwicklungspsychologie
- Persönlichkeitspsychologie
- Sozialpsychologie
- Biopsychologie
- Statistik (2 Sem.)
- Empirisches Praktikum (2 Sem.)
- Semesterarbeit
Der Umfang der Veranstaltungen wird in der Regel nach dem Zeitaufwand pro Semesterwoche angegeben (meist 2 Semesterwochenstunden SWS). Laut Studienordnung müssen im gesamten Grundstudium mindestens 72 SWS belegt werden. Daher sollten Sie - gerade am Anfang - nicht mehr als 20-25 SWS pro Semester belegen.
3. "Scheine"
Scheine sind Leistungsnachweise, die in der Regel durch die aktive Teilnahme an einer Lehrveranstaltung erworben werden können. Ein leeres Scheinformular können Sie sich hier herunterladen.
Die aktive Teilnahme erfordert als Leistung neben der Anwesenheit und der allgemeinen Mitarbeit in der Regel die erfolgreiche Teilnahme an einer Abschlussklausur, das Halten eines Referats (mit Ausarbeitung) oder das Schreiben einer Hausarbeit/eines Berichts. Die genauen Voraussetzungen für den Scheinerwerb werden in jeder Veranstaltung zu Beginn des Semesters bekannt gegeben. Für folgende Veranstaltungen stehen allerdings Regelungen fest: Vorlesungen (entweder kein Schein oder Klausur), Statistik (stets Klausur), Empirisches Praktikum (stets Praktikumsbericht) und Semesterarbeit (stets schriftliche Hausarbeit).
Sie werden bald sehen dass der Scheinerwerb nur einen Teil der Studienzeit beansprucht. Nützen Sie die übrige Zeit ihres eigentlichen Studiums, um aus dem Angebot der Teilfächer Lehrveranstaltungen wahrzunehmen, die Ihren Interessen entsprechen und vor allem Ihre Kompetenzen erweitern. Sie sollten sich einen "Fundus" aneignen und Kenntnisse über das quer zu den Fächern existierende Wissen erwerben.
4. Lehrveranstaltungen
Lehrveranstaltungen sind Vorlesungen (ab 30 und manchmal bis 200 Teilnehmer/innen, meist trägt der Veranstalter vor), Seminare (bis 30 Teilnehmer/innen, oft mit Referaten), Übungen (bis 30 Teilnehmer, praktisches Arbeiten und Diskussionsbeiträge), empirische Praktika (selbst Erhebungen durchführen), Colloquia (wechselnde Vortragende).
5. Wie anfangen?
Da die Methodenlehre für viele kompliziert erscheint und weil sie aber so wichtig ist, sollten Sie gleich damit anfangen und sich davon überzeugen, dass das wirklich zu schaffen ist (Statistik I, 2 SWS). Nutzen Sie das erste Semester außerdem für einen Überblick über die Fächer (vorzugsweise in Vorlesungen) Allgemeine Psychologie I und II, Entwicklungspsychologie, Persönlichkeitspsychologie, Sozialpsychologie und Biopsychologie (je 2 SWS). Wenn Sie schon wissen, in welchen Fächern Sie gleich einen Schein erwerben wollen, sollten Sie sich in diesen Fächern auch schon im ersten Semester mit einem Seminar versuchen. In den folgenden Semestern bauen Sie ihre Methodenkenntnisse durch den Besuch von Statistik II und Empirischen Praktika aus. In einem der Fächer Allg I, Allg II, Entwicklungspsy., Persönlichkeitspsy., Sozialpsy. und Biopsy. können Sie den Schein über eine Semesterarbeit erwerben. Die Anfertigung nimmt in der Regel auch ein Semester in Anspruch (bei gleichzeitigem Besuch von Lehrveranstaltungen).
6. Was noch wirklich wichtig ist...
Machen sie sich mit dem Arbeiten am Computer, einer Textverarbeitung (z.B. Word-Programm) und der Internetnutzung vertraut. Setzten Sie sich möglichst früh mit Techniken der Literaturbeschaffung auseinander (die Bibliotheksmitarbeiter helfen Ihnen!). Lesen Sie Gehörtes immer wieder nach (Lehrbücher, Artikel). Englische Texte zu verstehen ist einfacher als sich in Englisch zu unterhalten, wenn Sie die Fachbegriffe kennen. Legen Sie sich eine Sammlung von eigenen Aufzeichnungen an. Suchen Sie Kontakt zu anderen Studierenden und zu den Lehrenden. Nutzen Sie die verschiedenen Möglichkeiten des Scheinerwerbs, um z.B. sowohl den freien Vortrag als auch das Erstellen von schriftlichen Arbeiten zu üben.