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Zusammenfassung der 1. Vorlesung

Grundlagen pädagogischer Organisationen und Institutionen

von Hans Merkens

  • V 12109
  • Wintersemester 2005/06
  • Montag: 12.00-14.00 Uhr
  • Beginn: 17.10.2005

Zusammenfassungen der einzelnen Vorlesungen:

01

02

03

04

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06

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15

 

Zusammenfassung der 1. Vorlesung:

Es gibt sehr viele verschiedene pädagogische Institutionen, die von der Kinderkrippe über den Kindergarten, die verschiedenen Schulstufen, Volkshochschule, Universität, Jugendhilfe bis hin zu Institutionen reichen, in denen Weiterbildung organisiert wird. Zu pädagogischen Institutionen kann im Alltagsverständnis all das gerechnet werden, das pädagogisches Handeln regelgeleitet rahmt. In diesem Alltagsverständnis lassen sich mit pädagogischen Institutionen mindestens drei verschiedene Perspektiven verknüpfen:

  • In ihnen wird erzogen.
  • Sie behindern das pädagogische Handeln.
  • Es muss geklärt werden, was das Pädagogische an ihnen ist.

Die zweite und die dritte Perspektive werden im Zentrum der Vorlesung dieses Semesters stehen.

Zu Beginn wird eine Vorstellung davon entwickelt, was das Besondere pädagogischer Institutionen ist. Das wird dahin bestimmt, dass in ihnen pädagogische Aufgaben erledigt werden. Solche Aufgaben sind Erziehung, Unterricht, Beratung und Hilfe.

Bestimmung der Institution nach
Esser: Erwartung über die Einhaltung bestimmter Regeln;
Gehlen: Formen in denen Menschen miteinander leben oder arbeiten, in denen sich Herrschaft ausgestaltet;
Parsons: institutionalisierte Integration von spezifischen Rollen die von strategischer struktureller Bedeutung für das soziale System ist, welches betrachtet wird.

Vorbild für pädagogische Institutionen ist die Familie, die aber für Esser nicht zu den Institutionen gerechnet wird. Familie hat ihre Form historisch häufig verändert. Ihr wird auch heute noch ein hoher Wert zugemessen, obwohl es eine einheitliche Struktur dessen, was zur Familie gerechnet wird, nicht mehr gibt: Alleinerziehende, Kern- und Großfamilie sowie Lebensgemeinschaft als Beispiele.

Merkmale der Familie sind nach Schneewind: Ganzheitlichkeit, Zielorientierung, Regelhaftigkeit, zirkuläre Kausalität, Grenzen.

Aus pädagogischer Sicht interessieren in Familien vor allem der Generationenbezug und die Regelung der Erziehung, Sorge für die Kinder, Pflege der Alten.

Eine wichtige pädagogische Institution ist die Schule. In Deutschland gegliedertes Schulsystem mit dem Anspruch durch die Differenzierung der Schulformen ab der Sekundarstufe I den Bedarf einer unterschiedlichen Unterweisung verschiedener Gruppen besser decken zu können. Das ist nach den Ergebnissen der PISA-Studie umstritten. Grundfigur ist der Unterricht. Das kann man als den versuch der Ökonomisierung der Unterweisung ansehen.

Schule soll die Aufgaben in der Erziehung und Unterweisung übernehmen, die von der Familie nicht mehr erledigt werden können. Charakteristika der Schule sind nach Rolff: Begrenzte Technologisierbarkeit der pädagogischen Prozesse, Professionalität der Lehrpersonen, Kontrollunsicherheit, zellulare Grundstruktur.

Definition der pädagogischen Institutionen in diesem Text: Aufzählend
Nicht hinzugerechnet werden z.B. die Peers.

Fragen zur 1. Vorlesung

  1. Nennen Sie mindesten drei pädagogische Institutionen!
  2. Geben Sie an, welche Aufgaben in ihnen zu erfüllen sind!
  3. Nennen Sie wenigstens zwei pädagogische Aufgaben, die in Familien erfüllt werden!
  4. Wo sehen Sie die Funktion der Schule?

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