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Arbeitsbereich Biopsychologie

Arbeitsbereich Biopsychologie

Arbeitsbereich Biopsychologie

Adresse
Habelschwerdter Allee 45
14195 Berlin
Lei­tung
Univ. Prof. Dr. Peter Walschburger

Sprech­zei­ten

nach Vereinbarung

Zum reinhören: Zur Doppelnatur des Menschen, Interview im SWR vom 22.07.2008

 

Folgt man der Einsicht, dass der Mensch einerseits mit den übrigen Lebewesen im Sinne einer evolutionären Kontinuität eng verbunden ist, dass man ihm aber andererseits eine Sonderstellung einräumen muss, dann ist es nur konsequent, wenn man dieser Doppelnatur des Menschen als Natur- und Kulturwesen gerecht zu werden versucht. Als Biopsychologen verfolgen wir diese Leitvorstellung, indem wir die beiden Zugänge einer naturwissenschaftlichen und einer kultur- bzw. geisteswissenschaftlichen Perspektive als komplementäre Sichtweisen einer Psychologie als Wissenschaft vom Verhalten und Erleben ernst nehmen: Beide Perspektiven sind in ihren Methoden und Erkenntnisweisen grundverschieden. Würde man aber nur eine von beiden ernst nehmen, bliebe eine Psychologie als Wissenschaft vom Menschen unvollständig.

Drei übergeordnete Ziele können mit Blick auf das Lehren, Lernen und Forschen in unserem Arbeitsbereich unterschieden werden:

  1. Aufklärung der naturwissenschaftlichen, vor allem der biologischen Grundlagen menschlichen Verhaltens und Erlebens. Sie schließen zwei Hauptfragerichtungen ein:
    Einerseits geht es darum, besser zu verstehen, warum der Mensch ganz allgemein gerade so geworden ist, wie er ist. Die Antwort erfolgt über einen funktional-historischen Ansatz, der über die Kulturgeschichte hinaus vor allem auf die Stammesgeschichte (Evolution) der Lebewesen und des Menschen zielt. Genetische und ontogenetische Perspektiven ergänzen diesen Ansatz, um zu klären, wie sich aus der Interaktion von Genotyp und Umwelt das konkrete Erscheinungsbild eines individuellen Menschen entwickelt.
    Andererseits geht es darum, besser zu verstehen, wie der Mensch tatsächlich funktioniert und welche körperlichen Prozesse grundlegend sind für das Verhalten und Erleben des Menschen. Es geht also um die körperlichen Grundlagen, wobei das Gehirn und sein Körper in ihrem wechselseitigen Bezug gleichermaßen berücksichtigt werden.
  1. Untersuchung psychologischer Phänomene als psycho-physischer Sachverhalte einschließlich der Entwicklung psychophysiologischer Methoden, Untersuchungsstrategien und Erkenntnisweisen.
  1. Aufklärung der Naturgeschichte der Kultur und Beachtung der biologischen und kulturellen Evolution (Koevolution) - Biopsychologische Anthropologie: Der Mensch als Natur- und Kulturwesen, betrachtet aus biowissenschaftlicher und kulturwissenschaftlicher Sicht.