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Gastvortrag am 30.04.2025 am Arbeitsbereich Grundschulpädagogik/Didaktik Deutsch

Prof. Dr. Hans Lösener (PH Heidelberg)

10.15 - 11.45 Uhr Vortrag
(Hörsaal/Thielallee 67)

Gute Frage. Von der Erfahrung zur Verstehensbildung in forschenden Literaturgesprächen mit Grundschulkindern


 

Bekanntlich entwickeln Kinder bereits im Vorschulalter ein nachhaltiges Interesse für Literatur, wenn sie erleben, dass mit ihnen über literarische Texte gesprochen wird. Im Gespräch und nur dort lernen sie, ihre spontanen Eindrücke zu formulieren, Fragen zu stellen, verschiedene Verstehens-möglichkeiten auszuprobieren und im dialogischen Austausch zu präzisieren. Um diese Kompetenzen in der Grundschule zu fördern und auszubauen, sollten Lehrkräfte wissen, worauf sie in literarischen Gesprächsphasen achten müssen. Im Vortrag wird das Konzept des forschenden Literatur-gesprächs vorgestellt, das selbstentwickelte Fragen der Kinder zum Ausgangspunkt der dialogischen Entfaltung des Verstehens macht. Dabei wird versucht zu klären, inwiefern die Fragen der Lernenden eine Schlüsselfunktion für Verstehensprozesse haben können.

 

14.15 - 15.45 Uhr Forschungskolloquium

(Lern- und Forschungswerkstatt für Literarische Bildung, KL 24/222)

Warum der Deutschunterricht eine Gesamttheorie braucht

(Vortrag und Diskussion)

 

Was ist die Aufgabe des Deutschunterrichts? Die akademische Zweiteilung der Deutschdidaktik in „Sprache“ und „Literatur“ – so die Ausgangsthese des Vortrags – verhindert bislang, dass eine einheitliche theoretische Grundlage für den Deutschunterricht entwickelt werden kann. Stattdessen werden einzelne Kompetenzen konstituiert, mit unübersehbaren Folgen für die Unterrichtspraxis insbesondere im Bereich des Sprachlernens und des Leseunterrichts. Im Kolloquium soll eine Modellierung vorgestellt werden, die ausgehend von einer historischen Analyse der Schriftsprachentwicklung vier Lernperspektiven postuliert, die alle Arbeitsfelder des Deutschunterrichts strukturieren: Sprachmündigkeit, Sprachrichtigkeit, Sprachangemessenheit und Sprachwirksamkeit. Es soll versucht werden, diese Perspektiven zu konkretisieren und ihre Relevanz für die Unterrichtsplanung aufzuzeigen.

Bei Interesse an einer Teilnahme am Forschungskolloquium bitten wir um eine Anmeldung:
lis.schueler@fu-berlin.de