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Diplomarbeit

Hinweise zum Verfassen einer Diplomarbeit

Inhalt

 

Exposé

Rainer Bösel

August 2003

Erstellen Sie sobald als möglich ein kurzes Exposé/Proposal zu Ihrer Diplomarbeit (max. 3 Seiten). Dieses sollte enthalten:

  • Name: Vor- und Zuname, Anschrift, Tel., E-mail
  • Arbeitstitel (am besten erst nach Fertigstellung des übrigen Exposé-Textes formulieren; der Arbeitstitel kann später noch in Absprache mit dem Betreuer geändert werden) 
  • Kooperationen und Art der Kooperation z.B. Erstgutachter (= verantwortlicher Betreuer), Ort der Untersuchung, ggf. Laborleiter (= Betreuer vor Ort)
  • Ziele: generelle Fragestellung, eventuelle Fernziele
  • Problemstellung: kurze Beschreibung des Standes der Literatur mit den wichtigsten Belegstellen, Ableitung der Forschungsfrage (bzw. Arbeitshypothese)
  • Methode: methodische Umsetzung (Operationalisierung), kurze Beschreibung der zentralen methodischen Instrumente
  • Stichprobe: Wie erfolgt der Zugang zu den Daten (eigene Erhebung, Erlaubnis der Verwendung von welchen fremden Daten)?
  • Auswertung (sofern bereits möglich): Design und Hypothesen, vorgesehene Hypothesentestung
  • erwartete Ergebnisse
  • Zeitplan

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Anleitung zur Berichtsabfassung

Rainer Bösel

Februar 2001

Was Sie beim Erstellen eines Berichtes über eine biopsychologische Untersuchung berücksichtigen sollten. Die folgende Übersicht gibt keine Empehlungen für eine Gliederung, da diese sich stets am jeweiligen Problem orientieren wird. Sie listet jedoch Punkte auf, die man üblicherweise in einem Untersuchungsbericht vorfinden möchte. Die Empfehlungen gelten mutatis mutandum auch für theoretisch-psychologische Arbeiten.

Titel
Der Titel sollte den Inhalt oder die Hauptbotschaft der Arbeit möglichst genau beschreiben.

Zusammenfassung
Umfang max. 1 Seite. Besteht meist aus 4 Sätzen/Absätzen zu Problemstellung, Methode, Hauptergebnisse und Interpretation/Implikation.

Problemstellung/Einleitung
Zentrales Problem formulieren, gegebenenfalls auch damit verbundene Relevanz bzw. weitere Ziele.

Stand der Literatur
Der Literaturbericht sollte immer den Bezug zur eigenen Problemstellung bzw. Untersuchung erkennen lassen. Ableitung der zu beantwortenden Forschungsfrage und Vermutung (Arbeitshypothesen) Die Forschungsfrage sollte aus dem Literaturbericht unmittelbar hervorgehen und Annahmen über mögliche bzw. vermutete Zusammenhänge von Variablen enthalten, die Gegenstand der eigenen Untersuchung sind.

Voruntersuchungen
Angaben über Existenz, Gründe und Ergebnisse von Voruntersuchungen.

Stichprobe
Zahl, Alter (Durchschnitt, Spanne), Geschlecht, Rekrutierungskrierien (z.B. Bildungs- oder Berufskennzeichen, ggf. Einschluß-/Ausschlußkrierien), Motivation (Entlohnung), ggf. Sehtüchtigkeit (wurde bei Fehlsichtigen eine Brille getragen?), Händigkeit (wie geprüft?), Farbtüchtigkeit (wie geprüft?), Muttersprache.

Untersuchungsinstrumente und Inventare
Aufgabe, Reizmaterial, Darbietungsmethode (Bildschirmgröße und -abstand oder Sehwinkel-Angaben), Antworterfassung. Bei besonderen Anordungen eventuell Skizze. Psychophysiologische Instrumente und Meßgrößen, sofern sie nicht anschließend gesondert besprochen werden. Testverfahren und Selbstbeschreibungsinventare stets mit Quelle, seltener verwendete Verfahren kurz beschreiben. Reaktionszeiterfassung (Tasten), Selbstberichts- bzw. Beobachtungs-Protokoll-Verfahren.

Prozedur
Chronologischer Ablauf von Befragungen, Untersuchungen und Wiederholungen (ev. Tabelle), Ablauf eines Trials (ev. mit Verlaufsskizze). Instruktionen. Unregelmäßigkeiten anmerken.

Elektrophysiologie
EEG-Ableitung mit Zahl und Ort der Elektroden, Ableitungsart, Verstärkertyp, Gerät. Art der Parametrisierung, eventuell Software. Dipolquellenanalyse. Seltener verwendete Verfahren ( z.B. Kohärenzanalysen) ausführlicher erklären.

Datenanalyse: Versuchsdesign
Unabhängige Variablen, sortiert nach Between-subject- und Within-subject-Faktoren (mit Zahl und Art der Faktorstufen). Alle abhängigen Variablen (eventuell auch unter Angabe des Datenniveaus) auflisten, insbes. Selbstberichts- Reaktions- und EEG-Daten. Eventuell Formulierung von statistischen Hypothesen (verzichtbar, wenn das oder die Auswertungsdesigns hinreichend klar dargestellt sind).

Datenanalyse: Auswertungsmethoden
Anführen aller Auswertungsschritte (z.B. vorgeordnete Faktoranalysen) und Methoden, insbesondere statistische Verfahren, die zu den Ergebnissen geführt haben. Seltener verwendete Verfahren (z.B. Diskriminanzanalysen) ausführlicher erklären.

Vorgeordnete Analysen
Aufbereitung der Rohdaten (Kennwertebildung), Maniplation check (Erfolg des Treatments durch Indikatoren, die nicht selbst der Hypothesenprüfung dienen), eventuell post-hoc-Klassifikationen (z.B. durch Teilung der Stichprobe am Median).

Hypothesenprüfung
Bei varianzanalytischen Verfahren zuerst Overall-Analysen, d.h. alle Haupt-, dann Interaktionseffekte. Ergebnisse auch verbal als Effekt beschreiben, aber noch nicht interpretieren. Kontraste und Einzelprüfungen, sowie explorative Analysen anschließen. Je nach Fragestellung kann eine Gliederung der Hypothesenprüfung nach Gruppen unabhängiger bzw. moderierender Variablen (z.B. Effekte der Darbietungsbedingungen, Effekte der Persönlichkeit,) oder nach abhängigen Variablen erfolgen (z.B. Effekte auf Leistung mit Reaktionszeit und -güte, Alpha- und Theta-Effekte). Bei statistischen Prüfungen Angabe von Freiheitsgraden oder N, Art und Größe des Kennwerts, Signifikanzniveau, Richtung des Effekts, ev. Angabe einer Effektgröße. Kennwert-Korrekturen (Greenhouse-Geisser) anführen. Bitte Hauptergebnisse mit Grafik. Sonst ggf. Verweis auf Tabellen im Anhang.

Grafiken und Tabellen
müssen gut lesbar sein. Dazu sind ausführliche Tabellenüberschriften bzw. Abbildungslegenden erforderlich (mit Kurzkennzeichnung des Effekts und unter Angabe der berücksichtigten Faktoren/Faktorstufen und abhängigen Variablen). In Tabellen Zeilen und Spalten verständlich beschriften. Seltener verwendete Kenngrößen ggf. in einer Fußnote erklären. In Diagrammen stets die Achsen sorgfältig beschriften, meist ist dazu die Angabe von Variablenbezeichnung und Meßgröße erforderlich (z.B. Zeit [s]).

Beantwortung der Untersuchungsfrage
Erklären, warum die Hypothesen als bestätigt oder nicht bestätigt angesehen werden müssen. Weitergehene Interpretationen möglichst an Hand entsprechender Literaturhinweise vornehmen. Ähnlichkeiten und Differenzen zu bisherigen Untersuchungen. Hinweise dafür suchen, wie deutliche Abweichungen von den Hypothesen bzw. von der Literatur erklärt werden könnten. Praktische und theoretische Implikationen der Ergebnisse. Mögliche Konsequenzen für weitere Untersuchungen. Was ist jetzt neu und was kann der Leser „mit nach Hause nehmen“?

Literaturverzeichnis

Eventuell Anhang
(Selten verwendete Fragebögen, Umfangreiche ANOVA- oder Korrelationstabellen, Vp-Einzeldaten)

Hinweise zur Manskriptgestaltung
der Deutschen Gesellschaft für Psychologie bzw. APA-Richtlinien beachten (in der Bereichsbiliothek Erziehungswissenschaft verfügbar)! Außerdem existiert ein Merkblatt zur Diplomarbeit im Prüfungsbüro II.
Noch ein Tip: Zuerst ein Konzept bzw. Textbausteine nach den vorstehenden Angaben verfassen. Dann den Bericht am besten von „hinten nach vorne“ schreiben: Diskussion (welche Lit. hier?), Ergebnisse, Methoden (welche Variablen und Designs zu erklären?), Stand der Lit (welche Lit. hier?), Zusammenfassung und Titel.

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Sondermerkblatt Formale Gestaltung einer Diplomarbeit

Rainer Bösel

Stand 2003

Kurz & Knapp | Seitengestaltung | Zitieren im Text | Zitieren im Literaturverzeichnis | Grafiken & Tabellen | Anhang

 

Zur formalen Gestaltung eines wissenschaftlichen Manuskripts existieren zahlreiche Regelwerke. Die diesbezüglichen Empfehlungen der American Psychological Association (APA) werden oft als allgemein verbindlich für die Psychologie angesehen. Diese wurden auch weitgehend in die "Empfehlungen zur Manuskriptgestaltung der Deutschen Gesellschaft für Psychologie" übernommen. Regelwerke dieser Art dienen grundsätzlich der Vereinheitlichung der Manuskriptgestaltung, wie sie v.a. durch Anforderungen von wissenschaftlichen Zeitschriften (z.B. solchen, die von der APA herausgegeben werden) oder durch Verlagslektorate definiert werden. Außerdem sind sie Ergebnis von Publikationsgewohnheiten innerhalb einer Disziplin. Manuskripte im interdisziplinären Bereich sollten sich in besonderem Maße an Funktion und Nützlichkeit von einzelnen Teilen der Manuskript-Gestaltung orientieren.

Für eine Diplomarbeit im Bereich der Kognitiven Neuropsychologie gilt grundsätzlich, dass die äußere Form einer wissenschaftlichen Arbeit hauptsächlich bestimmt wird durch die interdisziplinäre und möglichst sogar internationale Verständlichkeit (Beschriftung von Tabellen, Eindeutigkeit von Belegstellen u.ä.) und die Übersichtlichkeit (Möglichkeit zur raschen Orientierung, Lesbarkeit auch im Hinblick auf Lesegewohnheiten), und zwar von Argumentations-Weg (Text) und Argumentations-Belegen (Apparat). Wir wollen auch offen bleiben für wechselnde Anforderungen an unser Fach. Daher gilt für die formale Gestaltung einer Diplomarbeit in unserem Bereich eine gewisse Freizügigkeit, es ist jedoch darauf zu achten, dass wenigstens die folgenden Mindeststandards der formalen Manuskriptgestaltung eingehalten werden. Darüber hinaus sollte die Wahl der formalen Gestaltung ansprechend sein und muss über die gesamte Arbeit hinweg einheitlich bleiben. Der Umfang liegt meist bei ca. 60-100 S.

Das Wichtigste in Kürze

Schrift: Arial 11 oder Times 12, jeweils 1.5-zeilig. Beachten Sie bitte, die eigenen Schlussfolgerungen und Meinungen von dem zu trennen, was Sie der Literatur entnehmen. Sachverhalte und Meinungen, die sie der Literatur entnehmen, kennzeichnen Sie bitte durch Autor (bzw. Autoren oder Erstautor et al.) und Jahreszahl der Publikation, auf die man sich bezieht. Bei wörtlichen Zitaten, die sie bitte nur sehr sparsam verwenden und nach Möglichkeit ganz vermeiden, ist auch eine Seitenangabe erforderlich. Vermeiden Sie Abkürzungen.

Formulieren Sie den Text in kurzen, verständlichen Sätzen, in die Sie nicht mehr als eine Aussage packen. Im Zweifelsfall machen Sie aus einem langen Satz zwei kürzere. Als Faustregel gilt: ein Absatz enthält einen Gedankenzusammenhang. Versuchen Sie so zu argumentieren, dass es Ihre Leser mit ihrem wechselnden Vorwissen und ihren aus Ihrer Sicht vielleicht oft eigenwilligen Vorlieben verstehen. Letztlich verbinden wir mit dem Bemühen um Verständlichkeit die Hoffnung, auch ein Stück Realität beschrieben zu haben.

An den Text fügen Sie ein alphabetisch geordnetes Literaturverzeichnis an. Dieses enthält die Namen aller Autoren und die Initialen der Vornamen, das Erscheinungsjahr, den Titel, den vollen Zeitschriftennamen, Bandnummer, erste und letzte Seitenzahl. Für Bücher geben Sie Verlagsort und Verlagsnamen an, ggf. die wievielte Auflage. Für Buchbeiträge geben Sie an: den Buchherausgeber, den Titel des Sammelwerks (ggf. Bandnummer), die erste und letzte Seitenzahl, Verlagsort und Verlagsname.

Wenigstens Verfasser/in, Titel und Abfassungsjahr der Diplomarbeit sollten auf dem Umschlag erkennbar sein (entweder auf den Einband drucken oder ein durchsichtiges Umschlagsblatt verwenden). Dort sollte auch stehen, dass es sich um eine Diplomarbeit handelt, ferner Universität, Fachbereich, Arbeitsbereich oder Studiengang, Betreuer.

Tabellen und Grafiken müssen gut lesbar sein. Thema durch Überschriften (Tabellen) bzw. Unterschriften (Grafiken) hinreichend betiteln; Spalten und Zeilen bzw. Achsen gut beschriften!

Seitengestaltung

Es entspricht den mitteleuropäischen Gewohnheiten, den Text auch für leichte Fehlsichtigkeit lesbar und übersichtlich auf die Seite zu platzieren: Seitenränder ca. 2,5 cm (links wg. Bindung 3,5 cm); Schriftgröße an die Type angepasst (z.B. Arial 11 Pt, Times 12 Pt); Zeilenabstand ca. 1,5fache Schriftgröße. Unter diesen Voraussetzungen resultieren ca. 300-350 Worte pro Seite.

Große Überschriften können eine größere Schriftgröße erhalten bzw. im Fettdruck erscheinen. Kursivdruck hebt man sich zweckmäßigerweise für etwaige Hervorhebungen im Text auf.

Absätze können Sie einrücken oder durch eine Leerzeile voneinander trennen. Block- oder Flattersatz können Sie selbst wählen. Bei Blocksatz achten Sie bitte darauf, dass keine großen Lücken im Test entstehen.

Zitierregeln im Text

Im Text sind die Quellen bitte immer mit Nachnamen des Erstautors und dem Erscheinungsjahr der Publikation anzuführen. Bei zwei Autoren ist es vielfach üblich, noch beide zu nennen. Bei mehreren Autoren "et al." oder "u.a.", bzw. zusätzlich noch unter Nennung des Zweitautors, falls dies das Wiedererkennen einer Literaturstelle an Hand der Autoren erleichtert (z.B. wenn der Erstautor im gleichen Jahr mehrere Publikationen mit wechselnden Autoren hatte). Wenn für einen oder mehrere identische Autoren verschienene Publikationen für das gleiche Jahr zitiert werden, ist es üblich, für die Eindeutigkeit innerhalb eines Textes die Jahreszahl (im Textzitat und in der Literaturliste) um einen Buchstaben zu erweitern (z.B. 1996a, 199b).

Autor(en) und Jahreszahl werden im Text entweder als Belegstelle am Ende eines Satzes oder auch nach einem erklärenden Satzteil angeführt (Adam, 1873) oder in den Text integriert: "Bereits Adam (1873) konnte ...". Im Grunde ist es für den Leser oft hilfreicher, von relevanten Einzelheiten der Literaturstellen zu berichten (also z.B. ob sie von visueller Aufmerksamkeit unter bestimmten Bedingungen handeln) als über Literaturstellen (etwa, dass die folgenden Autoren über visuelle Aufmerksamkeit publiziert haben).

Werden Autoren im historischen Kontext zitiert, macht es Sinn, ihre (ausgeschriebenen) Vornamen bereits im Text hinzuzufügen. Bei wörtlichen Zitaten muss nach dem Ende der Anführung in Klammern die Seitenangabe der Belegstelle angegeben werden und ggf. auch, woher die Übersetzung stammt.

Zitierregeln für das Literaturverzeichnis

Alphabetisch nach dem Nachnamen (bzw. auch den Nachnamen der Koautoren) unter Hinzufügung der Initialen der Vornamen. Dahinter Jahreszahl in Klammern, danach der Titel der Arbeit. Zusätzlich:

  • Bei Büchern: Verlagsort und Verlag.
  • Bei Zeitschriftenartikeln: Titel der Zeitschrift, Bandnummer, erste und letzte Seitenzahl des zitierten Artikels.
  • Bei Artikeln aus Sammelwerken: Herausgeber und Titel des Sammelwerks, Bandnummer, erste und letzte Seitenzahl des zitierten Artikels.

Es erleichtert mitunter die Arbeit mit den Literaturzitaten, wenn die Zeitschriften-Namen und die Buchtitel (einschließlich der jeweiligen Bandnummern) kursiv hervorgehoben werden.

In den Literaturverzeichnissen der wissenschaftlichen Literatur kann man es eine große Bandbreite verschiedener Zitiererweisen entdecken. In der Psychologie orientiert man sich, wie erwähnt, meist an den Richtlinien für die Publikationen der American Psychological Association (APA), z.B.:

Philipps, M. L., Bullmre, E. T., Howard, R., Woodruf, P. W. R., Wright, I. C., Williams, S. C. R., Simmons, A., Andrew, C., Brammer, M., & David, A.S. (1998). Investigation of facial recognition memory and happy and sad facial expression perception: an fMRI study. In: M. S. Gazzaniga (Ed.), The Cognitive Neurosciences, Vol. 3, pp. 91-104. Cambridge, MA.: MIT Press.

Die gleiche Angabe könnte in einer Publikation von Pergamon Press ähnlich der folgenden aussehen:

Philipps ML, Bullmre ET, Howard R, Woodruf PWR, Wright IC, Williams SCR, Simmons A, Andrew C, Brammer M, David AS (1998) Investigation of facial recognition memory and happy and sad facial expression perception: an fMRI study. In Gazzaniga MS (Ed) The Cognitive Neurosciences 3, 91-104. Cambridge, MA: MIT Press.

Die letztgenannte Zitierweise hätte - wiewohl weitgehend unüblich- z.B. den Vorteil, dass die Angabe der Vornamen-Initialen bei Herausgebern gleich erfolgt wie bei Autoren und dass die Angaben bei Büchern und Zeitschriften analog gestaltet werden können.

Grafiken und Tabellen

Auch Teile der Arbeit, die nicht in literarischer Textform abgefasst sind, müssen gut lesbar sein. Dazu sind ausführliche Tabellenüberschriften bzw. Abbildungslegenden erforderlich (mit Kurzkennzeichnung des Effekts und unter Angabe der berücksichtigten Faktoren/Faktorstufen und abhängigen Variablen). Jede Tabelle und jedes Diagramm sollte grundsätzlich einer Versuchsbedingung bzw. einem Auswertungsschritt auch dann zugeordnet werden können, wenn der Text nicht im Detail gelesen wurde. Achtung: Diagramme im Text nur für die wichtigsten Effekte! Wissenschaftliche Verlage verlangen aus Platzgründen vielfach, dass Daten entweder nur im Text, nur als Diagramm oder nur in einer Tabelle beschrieben werden sollen. In einer Diplomarbeit ist Redundanz dieser Art - zumindest für die Hauptbefunde - möglich und vor dem Hintergrund von Präsentationsfertigkeiten mitunter sogar erwünscht.

In Tabellen Zeilen und Spalten verständlich beschriften. Seltener verwendete Kenngrößen ggf. in einer Fußnote erklären. In Diagrammen stets die Achsen sorgfältig beschriften, meist ist dazu die Angabe von Variablenbezeichnung und Messgröße erforderlich (z.B. Zeit [s]).

Anhang

Ein Anhang ist nicht immer erforderlich. Er kann jedoch der Dokumentation von seltener verwendeten Fragebögen, umfangreichen ANOVA- oder Korrelationstabellen oder Vp-Einzeldaten dienen. Bitte den Anhang durch Kennzeichnung der Anhangsteile so übersichtlich gestalten, dass man die entsprechenden Teile leicht findet, wenn im Text auf sie verwiesen wird.

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Sondermerkblatt Mehrfaktorielle Interdependenzen

Beachten Sie im Bericht über mehrfaktorielle Interdependenzen die Vollständigkeit folgender Angaben:

  • Zwischen-Faktoren (between): Faktornamen sowie Anzahl und Bezeichnungen der Faktorstufen angeben (z.B. Gruppe: Experimental/Kontroll; Geschlecht: m/w)
  • Innerhalb-Faktoren (within): Faktorennamen sowie Anzahl und Bezeichnungen der Faktorstufen angeben (z.B. Blöcke: Block1, Block 2; Frequenzbänder: Theta, Alpha, Beta). Angabe, welche meßwiederholt, weil Faktorstufen a priori nicht unabhängig voneinander.
  • Abhängige Variablen (z.B. Score, Leistungsfehler, Reaktionszeit, Power)
  • Angeben, ob Einweg- oder mehrfaktorielle Analyse berichtet wird (das kann auch für Ableitorte getrennt erfolgen) und dazu eine Tabelle mit den folgenden Angaben erstellen (entweder gleich für den Text oder, falls umfangreicher, in den Anhang).
  • Die Tabelle soll enthalten:
    • Angabe der AV (und ggf. des Ableitorts), für die Effekte berichtet werden.
    • Angabe der Korrektur-Methode, falls Zellen nicht vollständig waren (z.B. Zellenmittelwerte eingefügt), Variablen nicht normalverteilt waren (z.B. log-Transformation) oder falls die Homogenität der Varianz-Kovarianz-Matrizen verletzt war (z.B. Greenhouse-Geisser-Korrektur).

Tabellenzeilen:
Sortieren der Effekte nach Haupteffekten (alle), einfache Interaktionseffekte (in der Regel auch alle), Interaktionseffekte höherer Ordnung (ggf. nur die bedeutsamen).

Tabellenspalten:
Für jeden der berichteten Effekte angeben: Freiheitsgrade, F, p (ggf. ob einseitig oder zweiseitig), korr. p-Wert, eventuell eta.

Im Text des Berichts muß bei Oneways die Richtung des Effekts angegeben werden und bei Mehrweg-Analysen ggf. überprüft werden, welche der paarweisen t-Tests signifikant werden (t(Freiheitsgrade) = t-Wert, p-Wert, Richtung des Effekts).

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Sondermerkblatt Bewertung

Was fließt bevorzugt in die Bewertung einer Diplomarbeit ein?

  • Grad der theoretischen Durchdringung im Theorieteil. Wie zutreffend und gut können einschlägige Aussagen oder Probleme auf den Punkt gebracht werden? Enthält der Theorieteil die wichtigsten einschlägigen Aspekte oder geht er in einigen Teilen am Thema vorbei?
  • Wie gut kann man die theoretische Begründung der Fragestellung verstehen? Wie verständlich ist diese formuliert?
  • Wie präzise ist der Methodenbericht? Ist die operationale Umsetzung der Fragestellung in experimentelle Hypothesen verständlich und auch angemessen bzw. vollständig (z.B. Berücksichtigung relevanter Variablen)? Ist das Auswertungsdesign angemessen und auch richtig angewandt?
  • Ist der Befundbericht übersichtlich gegliedert? Orientiert er sich am Methodenteil und den dort erwähnten Auswertungsstrategien? Werden ggf. experimentelle und explorative Analysen unterschieden? Ist die Effektbeschreibung vollständig?
  • Beinhaltet die Diskussion eine verbale und verständliche Darstellung der wichtigsten Ergebnisse? Werden  diese (und vor allem die explorativen Befunde) vor dem bisherigen Wissensstand bewertet und angemessen generalisiert? Werden unerwartete Ergebnisse hinreichend gewürdigt? Werden offene Fragen oder weitere Hypothesen erwähnt?
  • Gibt es eine Zusammenfassung von max. 1 Seite, die die oben erwähnten Teile enthält?
  • Sind die ausgewählten Literaturstellen repräsentativ und vollständig zitiert?
  • Ist der Anhang, sofern vorhanden, instruktiv und verständlich?
  • Ist die Arbeit generell korrekt (z.B. zitieren von Belegstellen) und anschaulich (z.B. Lesbarkeit von Tabellen und Abbildungen) abgefaßt? Hat man als Leser nach der Lektüre den Eindruck einer vertieften und kritischen Reflexion des untersuchten Gegenstands?
  • Wie anspruchsvoll war die Fragestellung in theoretischer Hinsicht? Wie groß war der Methodenaufwand im Hinblick auf Stichprobengröße, Untersuchungs- und Auswertungsmethodik? An welchen Teilen von Planung, Durchführung und Auswertung war der/die Verfasser/in in welchem Umfang beteiligt? Wie stark war die Betreuung, wie initiativ war der/die Autor/in und welche objektive Unterstüzung wurde in welchem Ausmaß von dritter Seite gegeben?

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Informationen für Auslandsstudien

Rainer Bösel

April 2002

Dieser Absatz liefert Informationen für Studierende, die während eines Auslandsaufenthaltes Daten für eine Diplomarbeit sammeln möchten.

Um zu beurteilen, ob das Thema für eine Diplomarbeit geeignet ist, müssten Sie möglichst bald Rücksprache über die genau Problemstellung halten.

Sehr oft sind (fachlich einschlägige) Themen, die anderorts untersucht werden, auch hier von Interesse. Es gab allerdings schon Fälle, wo Studierende im Rahmen eines Praktikums für einen Mitarbeiter an einer anderen Universtität Voruntersuchungen durchzuführen hatten und ihnen nur unsystemtische, kleine Datensätze übrig gelassen wurden, für die sich keine vernünftige Hypothesenprüfung durchführen ließ. Ein anderes, ungünstiges Beispiel wäre der Fall, dass der Datensatz zwar ausreichend ist, Fragestellung und Auswertungsstrategien jedoch auf Grund einer bestimmten Tradition der Institutsforschung so restriktiv gehandhabt wurden, dass für eine eigenständige Leistung kein Platz mehr blieb.

Meine Bitte: Lassen Sie sich an der Designplanung, Datenerhebung und Auswertung beteiligen. Lassen Sie sich ihren Anteil schriftlich bestätigen. Achten Sie darauf, dass ein Datensatz entsteht, der nicht nur explorative, sondern auch hypothesentestende Analysen ermöglicht. Sichern Sie sich den Zugang zu dem Datensatz, für den Sie als Diplomand/in die Autorenrechte haben. Das erlaubt Ihnen gegebenenfalls eine selbstständige Auswertung und Sie können im Falle einer Veröffentlichung auch das Recht auf Koautorenschaft beanspruchen.

Beachten Sie bitte, dass wir in der Diplomarbeit auch einen sogenannten Theorieteil (bis zu ca. 30 S) erwarten, der einen kurzen Literaturbericht im Umfeld der Fragestellung enthält.

Die Abfassung in Englisch ist kein Problem.

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