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Navigating the social world – A cross-cultural and developmental perspective on social norms

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Bildquelle: Patricia Kanngiesser

Menschen weltweit teilen sich 99.9% ihrer DNA. Sie leben aber zugleich in einer Vielfalt von Lebensformen und Kulturen, die sich nicht allein aus biologischer Sicht erklären läßt. Vielmehr sind es oft verschiedene soziale und kulturelle Normen, die die Grundlage dieser Vielfalt bilden. Menschen besitzen die im Vergleich zu anderen Tieren einzigartige Fähigkeit soziale Normen zu erschaffen, sie aufrechzuerhalten und an nachfolgende Generationen weiterzugeben. Die ontogentischen Ursprünge dieser Fähigkeiten sind bisher hauptsächlich mit Kindern aus so-genannten „WEIRD“ Kulturen (Western, Educated, Industrialized, Rich, Democratic) untersucht worden unter der Annahme, dass diese Forschungsergebnisse universelle Entwicklunsverläufe widerspiegeln. Im Gegensatz dazu haben Anthropologen weltweit sehr große Unterschiede in Kindheitsverläufen dokumentiert. Darüberhinaus haben Studien mit Erwachsenen aus nicht-industrialisierten („nicht-WEIRD“) Gruppen gezeigt, dass es große kulturelle Varianz im Normverständnis von Erwachsenen gibt. Dieses Wissen um kulturelle Varianz überträgt sich aber nur sehr langsam auf Theorien und Studien zur sozio-kulturelle Entwicklung von Kindern. Der Beitrag dieses Projekt es wird es sein, eine großangelegte, systematische Untersuchung der ontogentischen Ursprünge von Normverständnis aus einer kulturvergleichenden Perspektive zu unternehmen. Der Schwerpunkt des Projektes wird dabei auf der Erforschung der Entwicklung zweier Hauptmerkmale von Normen liegen: (1) Mechanismen zur Stabilisierung und Durchsetzung von Normen und (2) die Rolle von sozialen Normen für soziale Koordination und Kooperation. Die Untersuchungen werden mit Kindern aus verschiedenen nicht-WEIRD Gruppen weltweit durchgeführt werden und werden somit eine sehr große Bandbreite an Lebensbedingungen, Klimazonen, Lebensunterhaltsweisen, Sprachen und sozialen Strukturen abdecken. Dieser Forschungsansatz verspricht, die Diversität menschlicher Lebensweise besser widerzuspiegeln, und erlaubt eine genauere Untersuchung des Zusammenspiels von universellen Entwicklungsverläufen und sozio-kultureller Umgebung in der Entwicklung menschlichen Normverständnisses.


Dieses Projekt wird gefördert durch ein Freigeist Fellowship der Volkswagen Stiftung.