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Mindb4act

Extremistische und terroristische Gewalttaten stellen eine wachsende internationale Bedrohung dar. Den Taten geht in der Regel ein Radikalisierungsprozess voraus, der durch eine Reihe von beobachtbaren Indikatoren und spezifischen Verhaltensweisen der Täter gekennzeichnet ist. Konkrete Ableitung für Präventions- und Deradikalisierungsmaßnahmen gestalten sich jedoch aufgrund der Heterogenität und Komplexität der Fälle als schwierig. Zudem beschränken sich bestehende Ansätze oftmals auf den nationalen Rahmen und erschweren so den erfolgreichen Umgang mit diesem gravierenden, internationalen Problem.

 

Das seit September 2017 EU-geförderte Projekt MINDb4ACT ("Mapping, IdentifyiNg and Developing skills and opportunities in operating environments to cocreate innovative, ethical and effective ACTions to tackle radicalization leading to violent extremism") zielt darauf ab, die Phänomene der Radikalisierung und extremistischen Gewalt besser verstehen und prävenieren zu können. Durch die Kooperation von 18 Expertengruppen aus zehn Europäischen Ländern soll der bisherige Wissensstand systematisch aufgearbeitet, Strategien der Deradikalisierung unter der Anwendung technischer Lösungen entwickelt und eine interdisziplinäre, internationale Zusammenarbeit etabliert und gefördert werden.

 

Der Fokus liegt hierbei auf der Sichtung, Bewertung und Zusammenführung bereits bestehender Präventions- und Interventionsansätze in unterschiedlichen Kontexten sowie der Entwicklung und empirischen Überprüfung neuer Programme. Neben der Erforschung grundlegender sozialer (bspw. der Rolle moderner Medien im Rekrutierungsprozess) und individueller Risikokonstellationen für Radikalisierung und gewalttätigen Extremismus, strebt das Projekt einen hohen Anwendungsbezug an, indem Praktiker an der Entwicklung, Evaluation und späteren Umsetzung der Programme maßgeblich beteiligt sein sollen.

 

Die Arbeitsgruppe der Freien Universität Berlin wird sich vorwiegend mit der Entwicklung, praktischen Umsetzung und wissenschaftlichen Verwertung von frühzeitigen Präventionsmaßnahmen im Kontext von Schulen beschäftigen.

 

Gesamtbudget: 3 Millionen €

Zeitraum: September 2017 – August 2020 (3 Jahre)

Involvierte Partner: 18 Partner aus zehn europäischen Ländern (Spanien, Frankreich, Italien, Deutschland, Österreich, Dänemark, Belgien, Polen, Finnland, Großbritannien). Leitung: Elcano Royal Institute, Madrid, Spanien

Förderlinie: H2020-SEC-06-FCT-2016: Developing a comprehensive approach to violent radicalization in the EU from early understanding to improving protection

Das Projekt MINDb4ACT wird von der Europäischen Union aus Mitteln des Rahmenprogramms für Forschung und Innovation "Horizont 2020" unter der Zuwendungsnummer 740543 gefördert.

Ansprechpartner an der Freien Universität Berlin: Matthias Schreiber (wissenschaftlicher Mitarbeiter)

Links zum Projekt: 

https://mindb4act.eu/

http://cordis.europa.eu/project/rcn/210211_de. und  https://mobile.twitter.com/mindb4act?lang=de

http://www.tagesspiegel.de/themen/freie-universitaet-berlin/entwicklungspsychologie-der-leise-weg-zum-terror/20969020.html

English Version: http://www.fu-berlin.de/en/presse/informationen/wissenschaft/2018/201803/terror-prevention.html