Die Präventionsarbeit im „Afrika-Projekt“ des Landes Bremen
Das „Afrika Projekt“ - HIV/STD Prävention, Begleitung und Versorgung für Menschen aus Afrika“ des Gesundheitsamtes Bremen sensibilisiert die afrikanische „Community“ (Gemeinschaft) in Bremen für das Thema AIDS. Es ist entstanden aus dem Arbeitsschwerpunkt „Migration“ der AIDS/STD Beratung und stellt Informationen zu HIV/AIDS im Sinne einer aufsuchenden Präventionsarbeit bereit. Seit Beginn des Projektes im Jahr 2004 konnte die Präventionsarbeit für und mit afrikanischen MigrantInnen kontinuierlich stabilisiert und weiter entwickelt werden, auch durch die Einbeziehung afrikanischer MultiplikatorInnen.
Arbeitsschwerpunkte sind:
- Abbau der Barrieren für MigrantInnen bei der Inanspruchnahme von HIV/AIDS und STD-spezifischen Angeboten des Versorgungssystems
- Kontaktaufnahme sowohl mit der Zielgruppe als auch dem Versorgungssystem, um einerseits Zugangswege für die Zielgruppe zu erstellen und andererseits das Versorgungssystem für die Problematik zu sensibilisieren
- Gewinnung und Fortbildung von MultiplikatorInnen aus der Zielgruppe
- Durchführung von Informations- und Fortbildungsveranstaltungen mit „Stakeholdern“ der afrikanischen Communities (Aids-Forum)
- Veränderung des ausgrenzenden Verhaltens der Community zugunsten einer Solidarität mit betroffenen Mitgliedern
- Aufbau einer Selbsthilfegruppe HIV-infizierter AfrikanerInnen
- Einbindung des afrikanischen Kollegen in die Betreuungsarbeit von HIV Infizierten / an AIDS erkrankten AfrikanerInnen
Das Projekt wird seit 2007 gefördert von der Deutschen AIDS-Stiftung und dem Europäischen Flüchtlingsfond
Kontakt:
Afrika Projekt
Gesundheitsamt Bremen
AIDS/STD Beratung
Robert Akpabli & Martin Taschies
Horner Str. 60-70
28203 Bremen
Telefon: (0421) 361-15121
E-Mail: aids.std@gesundheitsamt.bremen.de
Zur Webseite des „Afrika-Projekts“:
http://www.gesundheitsamt.bremen.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen125.c.2967.de
Das „Afrika-Projekt“ ist Preisträger des Bundeswettbewerbs AIDS-Prävention 2008 der BZgA „Neue Wege sehen, neue Wege gehen“.
Die Einschätzung der Jury lautete: „Der breit gewählte Ansatz über Feste, Gottesdienste, Diskotheken, Afro-Shops, Turniere und Afro-Märkte ist beispielhaft und einfallsreich zugleich. Es zeigt, wie weit kultursensible Strategien gehen können. Wer so viel Wissen über die Zielgruppe einholt und mit gut ausgebildeten Menschen aus der Zielgruppe selbst aufklärt und informiert, wird durch Projekterfolge belohnt.“
Die besonderen Stärken des Projektes im Überblick
- Die Zielgruppe der Menschen aus der Sub-Sahara wird in außergewöhnlicher Weise ernst genommen,
- auf die besonderen Bedürfnisse, Voraussetzungen und Zugänge der Zielgruppe wird differenziert Bezug genommen,
- das Projekt wird fortlaufend reflektiert und optimiert.
Weitere Informationen unter:
http://www.gib-aids-keine-chance.de/aktionen/bundeswettbewerb/gewinner-nominierte/gewinner4.php
Fotos der Preisverleihung:
http://www.bzga.de/pressemotive/?id=view.54
Artikel in Fachzeitschriften
- Akpabli, R. &. Taschies, M. (2006). Afrika Projekt – HIV/STD Prävention für Menschen aus Afrika. In: Das Gesundheitswesen. 68: 187.
Buchbeiträge
- Akpabli, R. u. Taschies, M. (2006). Afrika-Projekt – HIV/STD-Prävention für Menschen aus Afrika. In: Hofmann, Jäger (Hrsg.). HIV/Aids. Wunschwelt – Heilung. Evidenz für Fortschritt oder Stillstand? (Sonderband 11. Münchener Aidstage 2006). Landsberg am Lech: MIC.
Presse
- Das Bremer „Afrika-Projekt“: Ein Beispiel für kultursensible Präventionsarbeit. Akademie für öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf (Hrsg.). Blickpunkt öffentliche Gesundheit (2009). Ausgabe 3/2009, 25. Jahrgang: 4-5.
- Aids-Aufklärung für Afrikaner im Gotteshaus. Projekt informiert Einwanderer. Ostfriesische Nachrichten. Dienstag, 10.3.2009
- Stiftung fördert Afrika Projekt des Gesundheitsamtes Bremen. Zugang zu HIV-Prävention und Beratung erleichtern. HIV&more. Ausgabe 2/2008: 43.
- Interview mit Robert Akpabli: „Wir gehen auf die Menschen zu“. Deutsche AIDS-Stiftung (Hrsg.). Stiftung konkret. Ausgabe 1/2008: 5.