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Bildungsaktivitäten und Lebensqualität in der zweiten Lebenshälfte (BiLeQua)

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Projektleiter/innen:
Prof. Dr. Katrin Kaufmann-Kuchta, Dr. Sarah Widany & Prof. Dr. Harm Kuper
Antragsteller/innen: Prof. Dr. Katrin Kaufmann-Kuchta (DIE Bonn - Deutsches Institut für Erwachsenenbildung Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen); Dr. Sarah Widany (DIE Bonn - Deutsches Institut für Erwachsenenbildung Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen); Dr. Maja Wiest (ehem. Ev. Hochschule Berlin); Prof. Dr. Harm Kuper (FU Berlin)
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen: Dr. Maja Wiest; Madlain Hoffmann, M.A.
Studentische Mitarbeiterin: Julie Merkel
Laufzeit: 02/2016 - 07/2019

Projektbeschreibung

Hohe formale Bildung ist sowohl ein zentraler Prädiktor von Bildungsbeteiligung als auch von Lebensqualität im Erwachsenenalter. Vor dem Hintergrund des technologischen und demographischen Wandels und damit einhergehender Veränderungen in der Lebens- und Arbeitswelt, gewinnt die Frage nach dem Beitrag von Bildungsaktivitäten über die Erstausbildung hinaus für Lebensqualität als nicht-monetärem Bildungsertrag an Bedeutung. Das interdisziplinäre Projekt BiLeQua kombiniert bislang unverbundene erziehungswissenschaftliche und alterspsychologische Ansätze und adressiert zwei zentrale, aufeinander aufbauende Fragestellungen:

  1. Wie verändern sich Bildungsaktivitäten in der zweiten Lebenshälfte?
  2. Welchen Einfluss haben Bildungsaktivitäten auf Lebensqualität in der zweiten Lebenshälfte?

Nach bisherigem Forschungsstand sind altersassoziierte Veränderungen im Bildungsverhalten Erwachsener beeinflusst von biografischen Lebens- und Erwerbssituationen und entsprechenden variierenden Gelegenheitsstrukturen. Wie sich altersassoziierte Veränderungen des Bildungsverhaltens im Zusammenhang mit charakteristischen biografischen Ereignissen (z.B. Ruhestand) im höheren Erwachsenenalter gestalten, ist empirisch jedoch unzureichend untersucht. Unter der Annahme, dass Bildungsaktivitäten mit spezifischen Nutzenerwartungen verknüpft sind, stellt sich in der Lebensverlaufsperspektive die Frage nach den Veränderungen von Zielen, Motiven und Funktionen von Bildungsaktivitäten. Die Kombination erziehungswissenschaftlicher und alterspsychologischer Ansätze stellt hierfür einen innovativen Zugang dar. So können in Abhängigkeit biografischer Ereignisse Annahmen zu veränderten Motivlagen und Nutzenaspekten für Bildungsaktivitäten spezifiziert und differentielle Effekte von Bildungsaktivitäten auf Lebensqualität im Alter untersucht werden.

Zur Beantwortung der Fragestellungen ist geplant, Daten des Nationalen Bildungspanels (NEPS) und des Deutschen Alterssurveys (DEAS) zu analysieren. Beide Datensätze verfügen über ein Kohorten-Sequenz-Design; während das NEPS ausführliche Informationen zur Bildungs- und Erwerbsbiografie sowie Bildungsaktivitäten Erwachsener beinhaltet, werden im DEAS zentrale Indikatoren von Lebensqualität im Alter erhoben. Längsschnittliche Analysen werden auf der Grundlage beider Datensätze durchgeführt, um Veränderungen in Bildungsaktivitäten über den Lebensverlauf bzw. mit Übergang in die Nacherwerbsphase zu beschreiben. Anschließend werden Zusammenhänge zwischen Bildungsbeteiligung im Lebensverlauf und Indikatoren von Lebensqualität untersucht. In diesem Zusammenhang wird auch geprüft, inwiefern die Datensätze durch statistisches Datenmatching miteinander verknüpft werden können, um die Vorteile beider Datensätze besser auszuschöpfen.

Durch das Vorhaben kann der Effekt von Bildungsaktivitäten auf Lebensqualität als zentrale nicht-monetäre Rendite von Bildung quantifiziert und im Hinblick auf ungenutzte Potentiale für ein gutes Leben im Alter zugänglich gemacht werden. Zentrales Anwendungspotential stellt die Identifizierung eines empirisch fundierten Indikatorensets für die Bildungsberichterstattung dar.

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