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50plusHIV: Psychosoziale Aspekte des Älterwerdens mit HIV in Deutschland

 

 Laufzeit: 7.1.2013 - 6.1.2015 und 1.6.2018 - 31.05.2020

  • Mittelgeber: H.W. & J. Hector-Stiftung im Rahmen der Ausschreibung „Aging mit HIV (Sekundärerkrankungen)“
  • Projektleitung: PD Dr. Dr. Burkhard Gusy & Prof. Dr. Dieter Kleiber
  • Wissenschaftlicher Mitarbeiter: Dr. Jochen Drewes

Die Entwicklung wirksamer antiretroviraler Medikamente zur Behandlung der HIV-Infektion um die Jahrtausendwende war einer der wichtigsten medizinischen Durchbrüche der letzten Jahrzehnte. Die HIV-Infektion stellt nun eine behandelbare chronische Erkrankung dar, die Lebenserwartung und die Lebensqualität von Menschen, die mit HIV leben, ist massiv gestiegen und nähert sich immer mehr der Lebenserwartung und Lebensqualität von nicht HIV-infizierten Menschen an. Im Zuge dieser Entwicklung zeigt sich weltweit, dass der Anteil älterer Menschen, die mit HIV leben, stetig steigt und in den Industrienationen Menschen, die das 50. Lebensjahr erreicht haben, teilweise bereits die Mehrheit aller Menschen mit HIV bilden. Durch den steigenden Anteil älterer Menschen mit HIV entstehen neue Herausforderungen für das Gesundheits- und Pflegesystem, das wenig auf diese Patientengruppe eingestellt ist, die überproportional unter Multimorbidität, gesellschaftlicher Marginalisierung, Armut und Stigmatisierung leidet. Probleme, die auch für die älteren Menschen mit HIV selbst mit größeren Herausforderungen verbunden sind.

Die Studie 50plushiv befasst sich - erstmals in Deutschland - empirisch mit dieser Patientengruppe. In einem Mix von quantitativen und qualitativen Erhebungsmethoden1 sollen Lebenssituation und Lebensqualität, Gesundheitszustand und Gesundheitsverhalten, soziale Lage und psychosoziale Faktoren in dieser Gruppe untersucht und beschrieben werden.

In der ersten Projektphase der Studie 50plushiv wurden umfassende Fragebogendaten von über 900 älteren Menschen mit HIV/AIDS in Deutschland erfasst und deskriptiv ausgewertet. In der aktuellen Projektphase werden diese Daten intensiver ausgewertet mit dem Ziel zentrale Ergebnisse der Studie in die Fachöffentlichkeit zu bringen.