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WRITE – internet-basierte Behandlung der Posttraumatischen Belastungsstörung für Betroffene nach Straftaten

Im Rahmen unseres Forschungsprojektes untersuchen wir die Wirksamkeit einer internet-basierten Behandlung. Dabei richtet sich die Behandlung ausschließlich an Menschen, die direkt oder als Zeuge eine Straftat miterlebt haben und infolgedessen unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) leiden.  

Das Ziel dieses Projektes ist es, die Wirksamkeit, Akzeptanz und auch Umsetzbarkeit dieser Behandlung zu untersuchen.

Dies ist ein Angebot in Zusammenarbeit mit dem WEISSEN RING. Für die Teilnahme an der Studie ist eine Registrierung beim WEISSEN RING aber nicht erforderlich.

Wenn das auf Sie zutrifft, kommen Sie über den Button "Hier anmelden" direkt zum Angebot. Dort stellen wir Ihnen zunächst eine kleine Anzahl Vorabfragen, die Sie anonym und ohne Anmeldung beantworten können.

Die Behandlung, die wir an dieser Stelle anbieten, ist auf spezifische Belastungen ausgerichtet, die nach dem Erleben von Kriminalität und Gewalt auftreten können. Mit Hilfe der Vorabfragen schauen wir, ob bei Ihnen diese spezifischen Probleme vorliegen, damit Sie von der Behandlung gut profitieren können und sich Ihr Befinden wieder bessern kann.


WRITE – eine schreibbasierte Onlinebehandlung

Die Behandlung orientiert sich am Ansatz des „Imaginierten Überschreibens“ (englisch Imagery Rescripting). Diese Behandlung wurde entwickelt, um Menschen dabei zu helfen, ihre belastenden Bilder zu verarbeiten. Das Besondere an dieser Methode ist, dass man sich das belastende Ereignis bzw. eine ganz spezifische belastende Szene vor dem inneren Auge bildlich (d.h. imaginiert) vorstellen. 

Da WRITE eine Onlinebehandlung ist, nutzen Sie mit Ihrer Therapeutin innerhalb einer Online-Plattform. Und weil es eine schreibbasierte Behandlung ist, kommunizieren Sie mit Ihrer Therapeutin schriftlich. Das können Sie sich wie eine Art elektronischen „Briefwechsel“ vorstellen. Zu jeder Sitzung bekommen Sie von Ihrer Therapeutin eine genaue Anleitung, was zu tun ist. Und nach jeder Sitzung bekommen Sie innerhalb von 24 Stunden eine Antwort von Ihrer Therapeutin.  

Die gesamte Behandlung besteht aus 4 Phasen und insgesamt 11 Schreibsitzungen. Dabei ist es angedacht, dass 2 Schreibsitzungen pro Woche geschrieben werden, sodass die Behandlung ca. 6 Wochen dauern wird. Für jede Schreibsitzung sollten Sie sich ca. 50-60 Minuten Zeit nehmen.

  • Erste Schreibphase: Hier geht es darum, die traumatische Erfahrung kurz zu schildern. Dies ist wichtig, um das Trauma einmal von Anfang bis Ende genauer zu beschreiben, um dann in den folgenden Texten daran anknüpfen zu können.  
  • Zweite Schreibphase: Anschließend geht es darum, sich in das Erlebte noch einmal hineinzuversetzen und sich das Geschehene vor dem inneren Auge vorzustellen und dabei zu verändern. Es geht dabei nicht um die Veränderung der damaligen realen Situation.
  • Dritte Schreibphase: Hier wird es die Möglichkeit geben sich vorzustellen, was Sie in der damaligen Situation gebraucht hätten.
  • Vierte Schreibphase: Abschließend geht es darum, in die Zukunft zu schauen.  


Was bringt mir eine Teilnahme?

Wir wissen, dass Behandlungen, die sich mit dem Trauma direkt beschäftigen, d.h. in denen man sich mit dem erlebten Trauma konfrontiert und damit auseinandersetzt, besonders wirksam sind. Nationale und internationale Richtlinien für die Behandlung der Posttraumatischen Belastungsstörung weisen darauf hin, dass jeder Mensch, der an einer PTBS leidet, eine trauma-fokussierte Behandlung bekommen soll.  

Genau solch eine Behandlung ist WRITE.  

Der Inhalt der Behandlung wurde bereits oft untersucht und als wirksam eingestuft (Morina et al., 2017). Die Behandlung basiert auf dem Ansatz des “Imaginary Rescripting” (sog. Imaginäres Überschreiben).  

Das Besondere an WRITE ist, dass es online angeboten wird. Das bedeutet, dass der Inhalt, der sonst in einem Gespräch behandelt wird, schriftlich über eine Online-Plattform ausgetauscht wird.   


Kooperationspartner

  

Vertiefende Literatur

Lewis, C., Roberts, N. P., Simon, N., Bethell, A., & Bisson, J. I. (2019). Internet‐delivered cognitive behavioural therapy for post‐traumatic stress disorder: Systematic review and meta‐analysis. Acta Psychiatrica Scandinavica, 140(6), 508-521.

Morina, N., Lancee, J., & Arntz, A. (2017). Imagery rescripting as a clinical intervention for aversive memories: A meta-analysis. Journal of Behavior Therapy and Experimental Psychiatry, 55, 6-15.

  

Ansprechpartnerin

Dr. Maria Böttche