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Die Verarbeitung objektinitialer Strukturen im Kindesalter

Da die Wortstellung im Deutschen relativ frei und die Kasusmarkierung nur teilweise eindeutig ist, müssen deutschlernende Kinder in der Lage sein, verschiedene morphosyntaktische Hinweise (wie z.B. Kasus- und Numerusmarkierung) zu interpretieren, um die wichtige Frage "wer tut was mit wem" in transitiven Sätzen beantworten zu können. Über die Dauer des Satzes müssen Kinder diese morphosyntaktischen Informationen im Arbeitsgedächtnis speichern und/oder Default-Interpretationsstrategien (z.B. subject-first) inhibieren. In diesem Zusammenhang stellen sich folgende Fragen: Welche morphosyntaktischen Hinweise nutzen Kinder, um objektinitiale Sätze zu verarbeiten und zu interpretieren, und welche exekutiven Funktionen unterstützen sie bei dieser Aufgabe?

Es wird untersucht, auf welche Weise 4;0- bis 7;0-jährige deutschsprachige Kinder die Kasus- und Numerusmorphologie zur Interpretation von nicht ambigen S(ubjekt)-V(erb)-O(bjekt)- und OVS-Sätzen nutzen, indem ein explizites (binäres Bild-Satz-Matching) und ein implizites (looking-while-listening) Paradigma kombiniert werden. Dabei werden die Arbeitsgedächtnis- und Inhibitionsfähigkeiten der Studienteilnehmenden erfasst um zu ermitteln, ob und inwiefern der Einsatz dieser kognitiven Ressourcen mit der Verarbeitung von OVS-Sätzen zusammenhängt.
Kontaktperson:Christine Schipke
E-Mail: christine.schipke@fu-berlin.de