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Suche nach einem Ort

Die Suche nach einem Ort

Da die Ostabweichung umso besser zu messen ist, je größer die Höhe ist, aus der die Kugeln fallen, war die Suche nach einem geeigneten Ort besonders wichtig. Diese Ortssuchphase dauerte recht lange. Wir zogen zunächst hohe Türme und Kirchen in Betracht und verwarfen sie wieder, da wir Angst hatten, das Inventar zu zerstören. Dann erfuhren wir von der Cargolifter-Halle in Brandenburg, die wir bezüglich unseres Experimentes auf ihre Tauglichkeit prüften.

Cargolifter Gruppe

Aufgrund ihrer Höhe schien sie uns geeignet. Obwohl die Presseabteilung sehr angetan von unserem Experiment war, mussten wir den Ort dennoch verwerfen. Denn bei näherer Beschäftigung mit den Gegebenheiten vor Ort stellten wir fest, dass die Luftströmungen die Kugeln stark abweichen lassen würden. Aufgrund dessen war ein Ort nötig, an dem diese Störungen ausgeschlossen werden konnten.

Bei der weiteren Suche nach einem geeigneten Gebäude stießen wir auf den Fallturm der Universität Bremen (ZARM: Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation). Nach der ersten Kontaktaufnahme erhielten wir die Erlaubnis zur Turmnutzung. Die Fallröhre im Inneren des Turmes bot sich aufgrund ihrer Höhe und ihrer großen Abgeschirmtheit von äußeren Einflüssen für unser Experiment an. Durch die Möglichkeit der Evakuierung der Luft aus der Röhre gingen wir davon aus, dass unsere Ergebnisse präziser werden würden. Denn wenn man die Versuche in einem luftgefüllten Raum durchführte, würde die Luft störend wirken. Die Kugeln, die uns als Fallobjekte dienten, wären in einem luftgefüllten Raum durch die Luftreibung und die um die Kugeln herum entstehenden Luftströme ab einer bestimmten Fallgeschwindigkeit ins Trudeln geraten und unkontrolliert abgewichen. Das hätte die Messergebnisse auf eklatante Weise verfälscht. Die evakuierbare Fallröhre ermöglichte es uns, störende Luftverhältnisse auszuschließen.

 

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