Springe direkt zu Inhalt

Welche Grenzwerte gelten für Schwierigkeit und Trennschärfe?

Grenzwerte für die Schwierigkeit

Sehr schwierige Aufgaben (d. h. mit geringem Lösungsanteil) und Aufgaben mit sehr geringer Trennschärfe sollte man in zukünftigen Lernerfolgskontrollen möglichst nicht mehr verwenden.

Bei der Schwierigkeit sind insbesondere geringe Lösungsanteile/Schwierigkeitsindices unter 0,2 problematisch. Ein solcher Lösungsanteil besagt, dass die Aufgaben extrem schwierig ist. Bei einem solchen Wert erfährt man über einen Großteil der Schülerinnen und Schüler der Klasse wenig, außer, dass sie die Aufgabe nicht lösen konnten. Da der Informationsgewinn durch die Aufgabe gering ist, ersetzt man sie besser durch eine Aufgabe mittlerer Schwierigkeit, bei der mehr Schülerinnen und Schüler eine Chance haben sie (zumindest teilweise) zu lösen und die dadurch den Kompetenzgrad einer größeren Schüler*innenanzahl abbilden kann.

Sehr leichte Aufgaben (Schwierigkeitsindex>0.8) sollte man im Gegensatz zu sehr schweren Aufgaben auch später wieder verwenden, da sie die (immer sinnvolle und wichtige) Information liefern, dass bestimmte Lernziele vom Großteil der Lerngruppe erreicht wurden.

Grenzwerte für die Trennschärfe

Bei der Interpretation von Trennschärfewerten ist zu beachten, dass schulische Lernerfolgskontrollen meist heterogen sind, da z.B. unterschiedliche Kompetenzbereiche und Anforderungsbereiche gemessen werden. Daher sind die Trennschärfewerte in der Regel nicht allzu hoch, Werte über 0,7 erhält man selten. Andererseits sind die geprüften Kompetenzen bzw. Anforderungsbereiche auch nicht unabhängig voneinander, so dass Trennschärfewerte über 0,3 zu erwarten sind.

Aufgaben mit einer Trennschärfe unter 0,3 sollten somit in späteren Lernerfolgskontrollen möglichst nicht mehr verwendet werden. Eine solche niedrige Trennschärfe ist meist ein Hinweis darauf, dass die Aufgabe nicht gut geeignet ist, den Kompetenzgrad der Schülerinnen und Schüler abzubilden.