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Informationen zum Alkoholkonsum

Alkohol ist ein gesellschaftlich breit akzeptiertes und weit verbreitetes Suchtmittel. Dass Alkohol abhängig macht wissen die meisten, welche weiteren gesundheitlichen Risiken bestehen ist jedoch vielen nicht bekannt.

Übermäßiger Alkoholkonsum ist mit einem erhöhten Risiko für eine Vielzahl von Erkrankungen, wie Leberzirrhose, Herzkreislauferkrankungen, Hirnschädigungen und verschiedenen Krebserkrankungen verbunden [1] . Darüber hinaus kommt es im Zusammenhang mit Alkoholkonsum häufiger zu Unfällen und Verletzungen [2] . Sowohl aus den akuten (z.B. akute Alkoholvergiftung) als auch aus den chronischen Störungen (z.B. Alkoholabhängigkeit) können verschiedenen soziale Probleme entstehen [3] .

Für Deutschland liegt ein umfassendes systematisches Review vor [4] , aus dem Grenzwerte für einen risikoarmen Alkoholkonsum abgeleitet wurden, bei welchem auch das alkoholempfindlichste Organ nicht geschädigt wird. Sie liegen für Männer zwischen 20 und 24 g Alkohol pro Tag und für Frauen zwischen 10 und 12 g Alkohol pro Tag. Das entspricht bei Männern einem Konsum von 0,5 bis 0,6 Liter Bier (5 Vol%) bzw. von 0,25 bis 0,3 Liter Wein (10-12 Vol%) pro Tag und bei Frauen jeweils 50% dieser Mengen. Diese Werte gelten für gesunde Menschen ohne zusätzliche Risiken [5] .

Über diese Grenzwerte hinaus gibt es weitere Empfehlungen zum verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol [3], [4] :
  • Auch wenn die Grenzwerte eingehalten werden, sollte an 1 bis 2 Tagen in der Woche ganz auf Alkohol verzichtet werden.
  • Junge Erwachsene und insbesondere Jugendliche sollten ihren Alkoholkonsum auf ein Minimum beschränken.
  • Während der Arbeit, der Bedienung von Maschinen, im Straßenverkehr, beim Sport, in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie nach der Behandlung einer Alkoholabhängigkeit sollte auf Alkohol komplett verzichtet werden.
  • Der Konsum größerer Mengen Alkohol bei einer Gelegenheit (Rauschtrinken) sollte wegen der akuten Gefährdung unterbleiben.

Weiter Informationen zum Thema Alkohol gibt es auf folgenden Seiten:
http://dein-masterplan.de/
http://www.kenn-dein-limit.de/
https://www.drugcom.de/
http://www.dhs.de/suchtstoffe-verhalten/alkohol.html


  1. [1] Anderson, P., Moller, L. & Galea, G. (Hrsg.). (2012). Alcohol in the European Union. Consumption Harm and Policy Approaches. Geneva: World Health Organization.
  2. [2] Hapke, U., Lippe, E. von der & Gaertner, B. (2013). Riskanter Alkoholkonsum und Rauschtrinken unter Berücksichtigung von Verletzungen und der Inanspruchnahme alkoholspezifischer medizinischer Beratung. Ergebnisse der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1). Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz, 56 (5/6), 809–813.
  3. [3] Seitz, H. & Bühringer, G. (2008). Empfehlungen des wissenschaftlichen Kuratoriums der DHS zu Grenzwerten für den Konsum alkoholischer Getränke. Hamm: Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V.
  4. [4] Burger, M., Brönstrup, A. & Pietrzik, K. (2004). Derivation of tolerable upper alcohol intake levels in Germany: a systematic review of risks and benefits of moderate alcohol consumption. Preventive Medicine, 39 (1), 111–127.
  5. [5] Zu diesen Risiken zählen z.B. eine positive Familienanamnese für Brust- oder Dickdarmkrebs; verschiedenen Erkrankungen wie Gicht, Bluthochdruck oder Lebererkrankungen; Alkoholabhängigkeit eines Elternteils; die Einnahme verschiedener Medikamente wie z.B. Antiepileptika oder zentral wirksame Psychopharmaka.