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Preisträgerin des Marie-Schlei-Preises 2019

Hannah Klusmann

Hannah Klusmann
Bildquelle: privat

Kategorie:
Masterarbeit mit genderbezogenem Thema

Hannah Klusmann

Zur Person

Mein großes Interesse für frauenspezifische Forschung in der Psychologie begleitet mich auch nach meiner Studienzeit. Derzeit arbeite ich als Doktorandin im Arbeitsbereich Klinisch-psychologische Interventionen an der FU Berlin. In meinem Promotionsprojekt forsche ich zu psychischen Störungen im Zusammenhang mit weiblichen Geschlechtshormonen. Beispielsweise führe ich gerade eine Studie zu depressiven Symptomen und Stress im Menstruationszyklus durch. Auch wenn es sehr wenig Forschung in diesem Bereich gibt, versuche ich mich mit anderen Instituten zu vernetzen und arbeite mit dem Center for Womens Mood Disorders an der University of North Carolina zusammen an einem Projekt zu Depression in den Wechseljahren.

Masterarbeit:
Menstrual cycle-related differences in oxytocin concentrations: A systematic review and meta-analysis

Das Neuropeptid Oxytocin beeinflusst nicht nur physiologische Funktionen sondern auch psychologische, wie zum Beispiel soziales Verhalten oder Stressparameter. Viele von diesen Funktionen prägen sich geschlechtsspezifisch aus. Deswegen stellten wir die Hypothese auf, dass weibliche Geschlechtshormone und damit verbunden der Menstruationszyklus mit Oxytocin interagieren könnten. Bis jetzt gab es keine systematische Überblicksarbeit zu möglichen Schwankungen von Oxytocinkonzentrationen im Verlauf des Menstruationszyklusses. Diese Überblicksarbeit umfasst 19 Studien in der deskriptiven Analyse und 13 in der quantitativen Metaanalyse. In diesen Primärstudien wurden Oxytocinkonzentrationen von Frauen über den Verlauf ihres Menstruationszyklusses gemessen. Die Ergebnisse der Meta-Analyse zeigen, dass es eine signifikant höhere Oxytocinkonzentration während der Ovulation gibt, im Vergleich zur frühen Follikelphase (g = 0.39) und der mittleren Lutealphase (g = -0.5). Es zeigt sich kein signifikanter Unterschied zwischen der Follikelphase und der Lutealphase. Der zusammengefasste Effekt demonstriert, dass es signifikante Schwankungen von Oxytocinkonzentrationen im Verlauf des Menstruationszyklus gibt (g = 0.51). Diese Ergebnisse sind für ein genaueres Verständnis der Physiologie und Psychologie bei Frauen relevant. Dies betrifft auch psychische Störungen, die von Oxytocin beeinflusst werden, zum Beispiel Autismus oder Schizophrenie. Für die Forschung mit Oxytocin sind diese Ergebnisse besonders wichtig, da sie zeigen, dass beim Messen von Oxytocin der Menstruationszyklus als möglicher Störfaktor kontrolliert werden muss.

Korrespondierende Publikation

  • Engel, S., Klusmann, H., Ditzen, B., Knaevelsrud, C., & Schumacher, S. (2019). Menstrual cycle-related fluctuations in oxytocin concentrations: a systematic review and meta-analysis. Frontiers in Neuroendocrinology, 52, 144-155.