Springe direkt zu Inhalt

Preisträgerin des Gender-Forschungspreises 2022

Anna Dundurs

Anna Dundurs
Bildquelle: Quelle: privat

Kategorie:
Masterarbeit mit genderbezogenem Thema

Anna Dundurs

Zur Person

Anna Dundurs absolvierte einen Doppel-Bachelor in Soziologie und Ethnologie sowie in Erziehungswissenschaft in Frankfurt am Main und daran anschließend ein Masterstudium in Bildungswissenschaft in Berlin, mit Schwerpunkten in Gender Studies/Queer Studies, Sexualpädagogik/Sexueller Bildung als auch in der Qualitativen Forschung zu Gender, Sexualität und sexualisierter Gewalt. Sie ist ausgebildete Systemische Sexualtherapeutin (IGST). Aktuell ist sie als Bildungsreferentin bei einem Verein tätig, der LSBTIQ* und insbesondere queere Frauen* adressiert, wobei das Interesse ihrer Beratungsarbeit in deren Empowerment besteht, um sie in ihren individuellen Lebenslagen abseits von Cis-Heteronormativität und Geschlechterstereotypen zu unterstützen. Hierfür sind auch Sensibilisierungs-Workshops und Fortbildungsangebote für pädagogische Fachkräfte zentral, die ebenfalls angeboten werden. Zudem ist sie als Lehrbeauftragte im Hochschulbereich zum Themenfeld Gender tätig.



Masterarbeit

Die Konstruktion von ‚weiblicher‘ Sexualität in heterosexuell definierten Paarbeziehungen: Eine qualitative Studie zur Perspektive von akademisch geprägten, jungen Frauen und zu Implikationen für die systemische Sexualtherapie

Mit der sogenannten sexuellen Revolution in den 1960er-Jahren beginnt in Deutschland die Erforschung der Sexualität von angehenden Akademiker*innen. Seitdem ist Sexualität stetig einer gesellschaftlichen Transformation unterzogen. Anna Dundurs befragt in der vorliegenden explorativen Vergleichsstudie fünf akademisch geprägte, junge Frauen in problemzentrierten Interviews zu ihren individuellen Darstellungen und subjektiven Wahrnehmungen von ‚Weiblichkeit‘ und Sexualität in unserer Gesellschaft vor dem Hintergrund ihrer biographischen Erfahrungen. Mittels der inhaltlich strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse eruiert sie die sozialen Konstruktionsweisen ‚weiblicher‘ Sexualität auf individueller Ebene, Paarebene und gesellschaftlicher Ebene, woraus sie Implikationen für das Handlungsfeld der systemischen Sexualtherapie ableitet. Geschlechtsstereotype und Heteronormativität prägen die sexuelle Entwicklung der Frauen und verhindern einen selbstbestimmten Umgang mit ihrer Sexualität. In einem kritisch-reflexiven Therapieprozess sollen eigene sexuelle Wünsche, Bedürfnisse und Grenzen erarbeitet werden, ohne partnerschaftliche und gesellschaftliche Normen zu reproduzieren. Diese Erkenntnisse können als Basis für weitere Forschung zu ‚weiblicher‘ Sexualität abseits der Themen sexueller Gesundheit und Reproduktion dienen und sollen in der sexualtherapeutischen Praxis geprüft werden.

Schlagwörter

  • Gender-Forschungspreis