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PROFIL – Professionalisierung und Integration der Lebenssphären

DFG-Projekt: PROFIL

Professionalisierung und Integration der Lebenssphären.
Geschlechtsspezifische Berufsverläufe in Medizin und Psychologie

Leitung:

 
  • Univ.-Prof. Dr. Ernst-H. Hoff
  • PD Dr. Hans-Uwe Hohner

Bearbeiterinnen:

 
  • Dr. Susanne Dettmer
  • Dr. Stefanie Grote
  • Dipl.Ök. Dipl.-Psych. Luiza Olos

 


 

 


Kurzbeschreibung des Projekts

Medizin und Psychologie sind Professionen, die Frauen und Männern nach gleicher Grundausbildung ein breites Spektrum an Spezialgebieten und Berufsverläufen bieten. Trotz gleicher Ausgangsbedingungen stellt sich die Frage, ob Frauen und Männer unterschiedliche Berufswege durchlaufen, die sie in unterschiedliche Tätigkeitsfelder und berufliche Positionen führen.

Die beiden ersten Hauptziele des Projektes richten sich zum einen auf die Beschreibung des Spektrums der außeruniversitären Spezialgebiete und Berufsverlaufsmuster in Medizin und Psychologie und zum anderen auf die Ermittlung des Geschlechterverhältnisses innerhalb dieser Gebiete und Verlaufsmuster. Zusätzlich zu diesen objektiv beschreibbaren Berufsverlaufsmustern sollen die darauf gerichteten subjektiven Erklärungen und Interpretationen (z. B. zu Erfolg im Beruf) sowie Bezüge zwischen dem Berufs- und Privatleben erfasst werden. Unser drittes Hauptziel gilt der Erklärung von Ungleichheiten zwischen den Berufsverläufen von Frauen und Männern im Kontext ihrer gesamten Lebensgestaltung.

Zur Bearbeitung dieser Fragestellungen wurden zunächst statistische Sekundäranalysen zur Professionsentwicklung und zu Geschlechterverhältnissen in beiden Berufsgruppen durchgeführt. Daran schloss sich eine schriftliche Befragung von 936 Professionsangehörigen an. Bei einer Rücklaufquote von 24% ergab sich eine Personenstichprobe von 585 PsychologInnen (Männer: 187, Frauen: 398) und 351 MedizinerInnen (Männer: 174, Frauen: 177).

Es zeigte sich, dass die Frauen signifikant häufiger diskontinuierliche Berufswege durchlaufen und seltener in höhere Positionen gelangen als die Männer. Später wurden dann aus den interviewbereiten Rücksendern des Fragebogens prototypische VertreterInnen der wichtigsten ermittelten Berufsverlaufsmuster sowie VertreterInnen besonders interessierender Gruppen (Personen ohne Kinder und beruflich besonders erfolgreiche Frauen) ausgewählt.

Insgesamt wurden ca. 100 Leitfadeninterviews mit einer Dauer von jeweils 1 ½ bis 2 Stunden durchgeführt. Die Auswertung dieser Interviews zielte auf voneinander abgrenzbare Formen der individuellen Lebensgestaltung, die das Verhältnis von Berufs- und Privatleben betreffen und in deren Kontext sich die unterschiedlichen Berufsverläufe herausgebildet haben: Wir fanden Formen einer "Segmentation", einer "Integration" sowie einer "Entgrenzung" von Berufs- und Privatleben. Es zeigte sich, dass diese individuellen Formen der Lebensgestaltung kaum getrennt von der Arbeits- und Rollenverteilung der Partner in Haushalt und Familie betrachtet werden können. Die Formen der individuellen Lebensgestaltung in Paarbeziehungen müssen als aneinander gekoppelte Bestandteile einer gemeinsamen Lebensgestaltung und Arbeitsteilung analysiert werden.

Aus diesem Grund werden in der letzten Projektphase mit einer Teilstichprobe der bereits interviewten Professionsangehörigen und deren Partnern Paarinterviews durchgeführt. Es soll untersucht werden, in welchem Maße die individuellen Formen von Integration, Segmentation und Entgrenzung des einen Partners zu entsprechend komplementären bzw. symmetrischen Formen der Lebensgestaltung beim anderen Partner „passen“ und in welchem Maße beide Partner ihre Berufsbiographien aufeinander abstimmen sowie welche außerberufliche Arbeitsteilung sich im Zusammenhang damit herausbildet.

Projektlaufzeit: 1.10.1998 - 30.9.2000 / 1.10.2000 - 30.9.2002 / 1.10.2002 - 30.9.2004

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Publikationen

2008

  • Dettmer, S. (2008). Alltägliche und biographische Synchronisation partnerschaftlicher Lebensläufe. In Y. Haffner & B. Krais (Hrsg.), Beruflicher Erfolg, private Lebensführung und Chancengleichheit in akademischen Berufsfeldern (S. 129-153). Frankfurt a. M.: Campus.

2005/06

  • Dettmer, S. (2006). Berufliche und private Lebensgestaltung in Paarbeziehungen.
    Zum Spannungsfeld von individuellen und gemeinsamen Zielen. Couples' Careers and Work-Life Arrangements.

    Dissertation an der FU Berlin.
  • Olos, L. & Hoff, E.-H. (2006). Gender Ratios in European Psychology. Erscheint in: European Psychologist.
  • Dettmer, S. & Hoff, E.-H. (2005). Berufs- und Karrierekonstellationen in Paarbeziehungen. In H. Solga & Ch. Wimbauer (Hrsg.), "Wenn zwei das Gleiche tun...". Ideal und Realität sozialer (Un-)Gleichheit in Dual Career Couples. Opladen: Barbara Budrich
  • Dettmer, S. (Buchpublikation in Vorbereitung). Berufliche und private Lebensgestaltung in Paarbeziehungen.
  • Hoff, E.-H., Dettmer, S., Olos, L., Hohner, H.-U. & Grote, St. (in Vorbereitung). Berufsverläufe, Lebensgestaltung und Geschlecht. Ein Vergleich der Professionen Medizin und Psychologie in Deutschland. Wird eingereicht bei der Zeitschrift European Psychologist.
  • Hoff, E.-H., Ewers, E., Petersen, O. & Dettmer, S. (2005). Konflikte im Berufs- und Privatleben: Reflexive Bewältigung und Lebensgestaltung. In J. Kuhn, E. Göbel & R. Busch (Hrsg.), Arbeit, Leben und Gesundheit. Bremerhaven: Wirtschaftsverlag NW, Verlag für neue Wissenschaft.
  • Hoff, E-H, Grote, St., Dettmer, S. & Hohner, H.-U. (2005). "Work-Life-Balance": Berufliche und private Lebensgestaltung bei Frauen und Männern in hochqualifizierten Berufen. Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie.
  • Hoff, E.-H., Grote, St., Dettmer, S., Hohner, H.-U. & Olos, L. (Buchpublikation in Vorbereitung). Berufsverlauf, Lebensgestaltung, Geschlecht. Eine Studie zu Professionsangehörigen in Medizin und Psychologie.
  • Olos, L. (in Vorbereitung). Doppel- und Mehrgleisigkeit von Erwerbstätigkeiten im Kontext der gesamten Lebensgestaltung von Psychologinnen und Psychologen. Dissertation an der FU Berlin.
  • Wahl, A. (in Vorbereitung). Berufserfolg: Ein Lebensziel und seine Realisation bei Frauen und Männern in Medizin und Psychologie. Dissertation an der FU Berlin.

2003

  • Abele, A. E., Hoff, E.-H., Hohner, H.-U. (2003) (Hrsg.). Frauen und Männer in akademischen Professionen. Berufsverläufe und Berufserfolg. Heidelberg: Asanger.
  • Dettmer, S. & Hoff, E.-H. (2003). Belastungen und Konflikte im Spannungsfeld von Berufs- und Privatleben. In Bundesverband der Betriebskrankenkassen, Gemeinnützige Hertie Stiftung, Landesgesundheitsamt Brandenburg (Hrsg.), Lebensbalancen: Arbeit, Gesundheit, Familie (Betriebliches Gesundheitsmanagement und Prävention arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren, Bd. 30, S. 35-45). Bremerhaven: Wirtschaftsverlag NW, Verlag für neue Wissenschaft.
  • Dettmer, S., Hoff, E.-H., Grote, St. & Hohner, H.-U. (2003). Berufsverläufe und Formen der Lebensgestaltung von Frauen und Männern. In K. Gottschall & G. G. Voß (Hrsg.), Entgrenzung von Arbeit und Leben. Zum Wandel der Beziehung von Erwerbstätigkeit und Privatsphäre im Alltag (S. 307-331). München: Hampp.
  • Grote, St., Hoff, E.-H. & Dettmer, S. (in Druck). Berufsverläufe und Geschlecht am Beispiel von Psychologie und Medizin. Beitrag in der Tagungsdokumentation „Humanwissenschaften – jenseits von Geschlecht?“. TUD-Schriftenreihe für Wissenschaft und Technik, herausgegeben vom Präsidenten der Technischen Universität Darmstadt.
  • Hoff, E.-H. (2003). Berufs- und Privatleben. Komplexe Relationen und reflexive Identität. In A. Bolder & A. Witzel (Hrsg.), Berufsbiographien. Beiträge zu Theorie und Empirie ihrer Gestaltung (S.79-96). Opladen: Leske und Budrich.
  • Hoff, E.-H. (2003). Freizeitpsychologie. In A. Schorr (Hrsg.), Psychologie als Profession. Das Handbuch (S. 212-220). Bern: Huber.
  • Hoff, E.-H. & Ewers, E. (2003). Zielkonflikte und Zielbalance. Berufliche und private Lebensgestaltung von Frauen, Männern und Paaren. In A. E. Abele, E.-H. Hoff & H.-U. Hohner (Hrsg.), Frauen und Männer in akademischen Professionen. Berufsverläufe und Berufserfolg (S. 131-156). Heidelberg: Asanger.
  • Hoff, E.-H., Grote, St., Hohner, H.-U. & Dettmer, S. (2003). Berufsverläufe, Berufserfolg und Lebensgestaltung von Psychologinnen und Psychologen. In A. E. Abele, E.-H. Hoff & H.-U. Hohner (Hrsg.), Frauen und Männer in akademischen Professionen. Berufsverläufe und Berufserfolg (S. 57-70). Heidelberg: Asanger.
  • Hoff, E.-H., Olos, L., Dettmer, S. & Hohner, H.-U. (2003). Doppel- und Mehrgleisigkeit von Tätigkeiten: Ein für die Psychologie charakteristisches Berufsverlaufsmuster. In Deutsche Psychologen Akademie (Hrsg.), Menschen und Politik in Krisen – Chancen aus Psychologischer Sicht. Bonn: Deutscher Psychologen Verlag (CD-ROM).
  • Hohner, H.-U. (2003). Anforderungen an den Arztberuf im 21. Jahrhundert. Herausforderung für Qualifizierung und Kompetenzentwicklung. In E. Ulich (Hrsg.), Arbeitspsychologie in Krankenhaus und Arztpraxis (S. 15-35). Bern: Huber.
  • Hohner, H.-U., Grote, St., Hoff, E.-H. & Dettmer, S. (2003). Berufsverläufe, Berufserfolg und Lebensgestaltung von Ärztinnen und Ärzten. In A. E. Abele, E.-H. Hoff & H.-U. Hohner (Hrsg.). Frauen und Männer in akademischen Professionen. Berufsverläufe und Berufserfolg (S. 43-56). Heidelberg: Asanger.
  • Hohner, H.-U., Grote, St., Dettmer, S. & Hoff, E.-H. (2003). Unterschiede auf dem Weg nach oben. Geschlechtsspezifische Unterschiede. Deutsches Ärzteblatt, 100; A166-169 (Heft 4).
  • Stroux, S. & Hoff, E.-H.. Berufsfindung und Geschlecht. Wege in die Berufe Medizin und Psychologie. (Zur Veröffentlichung vorgesehen bei: Zeitschrift für Pädagogische Psychologie).

2002

  • Hoff, E.-H. & Ewers, E. (2002). Handlungsebenen, Zielkonflikte und Identität. Zur Integration von Berufs- und Privatleben. In M. Moldaschl (Hrsg.), Neue Arbeit – Neue Wissenschaft der Arbeit (S. 221-248). Heidelberg: Asanger.
  • Hoff. E.-H., Grote, St. & Wahl, A. (2002). Erfolg in den Berufsverläufen von Frauen und Männern. Das Beispiel der Profession Psychologie. Wirtschaftspsychologie, 4, 56-63.

2001

  • Hoff, E.-H. & Hohner, H.-U. (2001). Professionalisierung. In G. Wenninger, Lexikon der Psychologie. (S. 313-316). Heidelberg: Akademischer Verlag.
  • Olos, L. & Hoff, E.-H. (2001). Der Arbeitsmarkt für Psychologinnen in Deutschland und Schweden. Ein Ländervergleich. In Deutsche Psychologen Akademie (DPA) (Hrsg.), Psychologie am Puls der Zeit: Beiträge zum Psychologentag 2001. 21. Kongress für Angewandte Psychologie des BDP in Bonn. (S. 61-64). Bonn: Deutscher Psychologen Verlag.

2000

  • Hoff, E.-H. & Dettmer, S. (2000). Psychologie als „Frauenberuf“? Report Psychologie, 10, 652-658.
  • Hoff, E.-H., Grote, St., Hohner, H.-U. & Dettmer, S. (2000). Berufsverlaufsmuster und Geschlecht in Medizin und Psychologie. Zeitschrift für Politische Psychologie, 2 (3), 202-223.

1999

  • Grote, St., Hohner, H.-U., Dettmer, S. & Hoff, E.-H. (1999). Berufsverläufe von Frauen und Männern in Psychologie und Medizin. In G. Krampen et al. (Hrsg.), Beiträge zur Angewandten Psychologie. 5. Deutscher Psychologentag und 20. Kongress für Angewandte Psychologie des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) in Berlin. (S. 647-650). Bonn: Deutscher Psychologen Verlag.
  • Hoff, E.-H. & Dettmer, S. (1999). Professionalisierung und Geschlecht in der Psychologie. In G. Krampen et al. (Hrsg.), Beiträge zur Angewandten Psychologie. 5. Deutscher Psy­chologentag und 20. Kongress für Angewandte Psychologie des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) in Berlin. (S. 15-18). Bonn: Deutscher Psychologen Verlag.

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