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Digitale Grundlagenforschung

Forschungsschwerpunkte

Das Center for Mental Health and Digital Science steht für innovative Grundlagenforschung und praxisnahe Psychotherapieforschung.

Mit Hilfe multimodaler Ansätze der Datenerhebung—darunter Ansätze aus dem Ambulatory Assessment— werden am CMHDS Einflussfaktoren auf die Entwicklung, Aufrechterhaltung und den Behandlungsverlauf bei psychischen Störungen untersucht. Zudem widmet sich das CMHDS der strukturellen Umsetzung von Open Science in der klinisch-psychologischen Forschung.

Neben der digitalen Grundlagenforschung wird am CMDHS auch umfangreiche digitale Interventionsforschung betrieben.

Kooperationen

Das CMHDS pflegt akademische Kooperationen mit Start-Ups und Unternehmen im Bereich der digitalen psychologischen Gesundheitsversorgung um aktiv den Transfer von wissenschaftlicher Evidenz in die Praxis zu fördern.

Übersicht aktueller Forschungsprojekte

Studien zur Emotionsregulation

Schwierigkeiten in der Emotionsregulation sind charakteristisch für eine Vielzahl psychischer Störungen, insbesondere jedoch für Personen mit Depression (MDD) und Borderline Persönlichkeitsstörung (BPS). Am CMHDS werden in verschiedenen alltagsnahen, smartphone-basierten Studien die zeitlichen Verläufe von Emotionen sowie deren Regulation bei diesen Störungsbildern untersucht.

Beide Störungsbilder zeigen einen signifikant höheren negativen Affekt im Vergleich zu gesunden Menschen. Bisherige Studien haben jedoch auch gezeigt, dass ein lang anhaltender negativer Affekt charakteristisch für Personen mit MDE ist, wohingegen eine ausgeprägte Instabilität negativer Affekte kennzeichnend für Personen mit BPS ist. Zusätzlich konnte gezeigt werden, dass Personen mit BPS bzw MDE verstärkt maladaptive Strategien (z.B. Rumination, Suppression) zur Regulierung ihrer Affekte nutzen. Im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen zeigte sich darüber hinaus, dass adaptive Strategien, wie Neubewertung, bei BPS und MDE weniger effizient sind.

BluesWatch

In der BluesWatch-Studie wird in Kooperation mit dem Technikanbieter Thryve überprüft, wie gut sich Smartwatches für die Untersuchung des Zusammenhangs objektiver Verhaltensdaten mit dem subjektiven Erleben einer Person mit Depression eignen.

Dabei wird auch überprüft, ob sich Befunde aus der bisherigen Forschung replizieren lassen und exploratorisch danach gefragt, wie Smartwatch-Daten zur Vorhersage von Behandlungserfolg im Rahmen von Internet-basierten Interventionen genutzt werden können.

Moodpath-Studien

Der AB Klinisch-Psychologische Intervention begleitet mittels psychometrischer Evaluierungsstudien die Entwicklung der Depressions-Screening-App Moodpath.

Moodpath wurde vom Berliner Start-Up Aurora Health GmbH entwickelt und ermöglicht die alltagsnahe Erhebung von Symptomen der Depression und weiteren diagnostisch relevanten Faktoren über einen Zeitraum von 14 Tagen.

Studie zur Registrierung von Interventionsstudien

Die Replizierbarkeit von klinisch-psychologischen Untersuchungen stellt eine wichtige Voraussetzung für den Transfer in den psychotherapeutischen Alltag dar. In der Studie soll am Beispiel der Borderline-Persönlichkeitsstörung untersucht werden, wie sich die Registrierung von Interventionsstudien von den final publizierten Veröffentlichungen unterscheiden.

Studien zu interpersoneller Regulationsfähigkeit

Am CMHDS wird mit Hilfe aktueller dimensionaler Maße des „Personality Functioning" nach ICD-11 die Rolle von persönlichkeitsnahen, maladaptiven Mustern des Denkens, Verhaltens und der Emotionsregulation in Bezug auf die Entwicklung und Remission psychischer Erkrankungen untersucht.

Es wird davon ausgegangen, dass persönlichkeitsnahe maladaptive Muster eine zentrale Rolle bei der Entwicklung und Remission psychischer Erkrankungen spielen, sowie den Behandlungsverlauf klinisch-psychologischer Interventionen moderieren.