Lernen für Nachhaltigkeit in non-formalen und in-formellen Settings
Mit der bundesweiten Online-Befragung von Anbietern im non-formalen und informellen Bildungsbereich zu nachhaltigkeitsbezogener Bildungsarbeit im Herbst 2024 liegen erstmals seit 2013 wieder aktuelle Daten zu diesem vielfältigen Bildungsbereich vor.
Der Ergebnisbericht der Studie steht hier zum Download zur Verfügung.
News vom 13.11.2025
Die Studie
Teilgenommen haben unterschiedlichste Bildungsanbieter aus der Zivilgesellschaft, dem staatlichen und privatwirtschaftlichen Sektor aus unterschiedlichsten Bereichen. Die Einrichtungen kommen aus 310 der insgesamt 400 Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland. Das umfangreichen Frageprogramm geht auf strukturelle und pädagogische Aspekte der Bildungsarbeit ein. Unter anderem
Ausgeprägte Bildungs- und Nachhaltigkeitsorientierung
Über drei Viertel der Einrichtungen haben ein regelmäßiges Bildungsangebot. Mehrheitlich ist dieses Bildungsangebot Hauptzweck der Einrichtungen.
Nachhaltigkeitsbezogene Bildungsarbeit
Fast 70 % des gesamten Bildungsangebots hat einen Bezug zu nachhaltiger Entwicklung Das Angebot richtet sich breit an alle Altersgruppen sowie spezifische Zielgruppen. Seit der Covid-Pandemie ist die Nachfrage gestiegen oder zumindest gleich geblieben.
Prekäre Beschäftigung und hohe (Weiterbildungs-)Motivation
Die Personalsituation ist insgesamt angespannt, bedingt durch unzureichende Verdienstmöglichkeiten, eine hohe Arbeitsbelastung und viel unentgeltlich geleistete Arbeit. Honorarkräfte und Ehrenamtliche bilden die größte Gruppe der in der Bildungsarbeit Beschäftigten.
Zentrale Bedeutung projektbasierter und öffentlicher Förderung
Die aktuelle wirtschaftliche Lage wird von den Einrichtungen gemischt eingeschätzt, mit einer Tendenz ins Negative. Viele Einrichtungen berichten von fehlender Planungssicherheit und fehlenden Perspektiven, da sie auf die jährliche Bewilligung von Fördergeldern angewiesen sind.
Die Einrichtung als Lern- und Erfahrungsraum für nachhaltige Entwicklung
Nach Einschätzung der Einrichtungen wird der Whole-Institution-Approach (WIA) in vielen Handlungsfeldern auf einem hohen Niveau umgesetzt. Gut ein Drittel der Einrichtungen ist als Lernort oder Anbieter für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zertifiziert.
Hohes Kooperationsniveau
Kooperation ist in der nachhaltigkeitsbezogenen Bildungsarbeit der Regelfall. Bei den Kooperationsmotiven überwiegen pädagogische Aspekte vor organisatorisch-finanziellen Motiven. Die Motive sind abhängig von der Art der Kooperationspartner.
Polarisierung im Kontext von Nachhaltigkeit
Tendenzen der gesellschaftlichen Polarisierung auch im Kontext von Nachhaltigkeit und entsprechende Bildungsbedarfe haben die Einrichtungen in den letzten 3 Jahren deutlich erkannt und in ihren Bildungsangeboten professionell aufgegriffen.
Quo vadis? Digitalisierung, Hürden, Perspektiven und Handlungsbedarfe
Die Auswirkungen der Digitalisierung werden für viele Aspekte der Bildungsarbeit positiv bewertet. Als größte Hürden für die Bildungsarbeit im non-formalen Bereich werden die prekäre Finanzierung und die fehlende Interessensvertretung benannt.
Quelle zur Studie:
Widany, S. & Schulte-Südbeck, M. (2025). Lernen für Nachhaltigkeit in non-formalen und in-formellen Settings. Ergebnisse einer bundesweiten Organisationsbefragung 2024. Institut Futur, Freie Universität Berlin. http://dx.doi.org/10.17169/refubium-47897
Schlagwörter
- außerschulische Bildung
- Bildung
- Monitoring
- Nachhaltigkeit
- non-formales Lernen




